Land nach Wiki |
Entwicklung vor Kolonialisierung ohne Antike und Vorgeschichte in Auszügen |
Übernahme der Macht durch andere Staaten nach Wikipedia und Beginn von imperialistischen Mächten wie Islam in Auszügen |
Folgen des Kolonialismus: Weg bis heute in Auszügen | Analyse nach Kriterien |
|
Ägypten |
|
Erst die Landung des französischen Expeditionskorps unter Napoleon Bonaparte 1798 beendete die Herrschaft der Osmanen. Als nach dem Seesieg des britischen Admirals Nelson bei Abukir im selben Jahr die Franzosen ihren Orientfeldzug abbrechen mussten, nutzte der albanische Offizier Muhammad Ali Pascha
die Situation zur Ergreifung der Macht (1805–1849). Er und seine
Nachfolger konnten unter osmanischer Oberherrschaft eine gewisse
Selbständigkeit erringen, betrieben eine expansive Politik und leiteten
die Geschichte des modernen Ägyptens ein. Der Bau des Sueskanals (1859–1869) machte das Land derart von ausländischen Anleihen abhängig, dass die von Großbritannien und Frankreich
eingerichtete Staatsschuldenverwaltung zur eigentlichen Regierung des
Landes wurde. Zur Sicherung des Verbindungsweges nach Indien erwarb
Großbritannien die ägyptischen Kanalaktien, besetzte 1882 das Land und
machte es 1914 formell zu einem Protektorat. 1922 wurde Ägypten unter Fu’ad I. ein schon weitgehend selbständiges Königreich und erhielt nach dessen Tod 1936 die Souveränität. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Nordwesten Ägyptens zum Schlachtfeld der deutschen und italienischen Armeen unter Erwin Rommel und den Briten unter Bernard Montgomery. Britische Truppen blieben bis 1946 im Land. 1945 war Ägypten eines der 51 Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen. Zitat Wikipedia |
1948 beteiligten sich ägyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel,
wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zurückgeschlagen.
Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) stürzte die Bewegung der „Freien
Offiziere“ den 1936 inthronisierten König Faruk. Die Geschichte der
jungen Republik Ägypten wurde zunächst von General Muhammad Nagib, anschließend von dem führenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954–1970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 führte zum militärischen Eingreifen Israels, Großbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1958 schloss sich Ägypten mit Syrien und Nordjemen zur Vereinigten Arabischen Republik (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg
mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal
vordrangen, erlitt das Land eine schwere militärische Niederlage. Nach
dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepräsident Anwar as-Sadat Staatspräsident. Durch den – teilweise erfolgreichen – Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. Wiki Am 15. Juni 2012 wurde das Parlament vom Obersten Militärrat formal aufgelöst und in der Folge den Mitgliedern der Zugang zum Parlament verwehrt, nachdem am Vortag der oberste Gerichtshof das Zustandekommen des Parlaments für verfassungswidrig erklärt hatte, da eine Besetzung eines Drittels der Plätze durch sogenannte „Unabhängige“ nicht erfolgt war.[31] Ab Juni 2012 erstellte die Verfassunggebende Versammlung, in der Muslimbrüder und Salafisten eine Mehrheit der 100 Sitze hatten, eine neue Verfassung. Über 60 Prozent stimmten beim Referendum für die neue Verfassung. Im November 2012 entzog der neu gewählte Präsident Mohammed Mursi seine Entscheidungen und Dekrete der Kontrolle durch die Justiz und erklärte sie für unantastbar. Die Gewaltenteilung setzte er damit faktisch außer Kraft.[32] Am 3. Juli 2013 gegen 21 Uhr MESZ verkündete Generaloberst Abd al-Fattah as-Sisi, dass Mursi nach den massiven Protesten in der Bevölkerung durch das Militär abgesetzt worden sei. Der Verfassungsrichter Adli Mansur wurde am 4. Juli 2013 nach diesem Militärputsch als Interimspräsident des Landes vereidigt.[33][34] Am 8. Juni 2014 trat der parteilose Militär as-Sisi sein Amt als Präsident an. Die unter jahrzehntelanger Misswirtschaft, Korruption und Unruhen leidende Wirtschaft litt durch das Ausbleiben der Touristen zunehmend auch unter Devisenknappheit. Auch Meinungsverschiedenheiten mit Saudi-Arabien (auch aufgrund der neuen Anlehnung an Russland[35]) halfen nicht angesichts der sich ohnehin schließenden Geldhähne der Saudis, während die USA Hilfsgelder an andere Länder wie Tunesien umleiteten. Dass Ägypten weiterhin Geld bekam, lag an der Angst vor einem Kollaps des Landes Wiki | Islamische Vorgeschichte: ja (1) Islam heute: ja "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: ja(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (0) Demokratiedefizit: ja (1) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit: nein (0) 640 -1517 islamisch 1517 - 1801 Osmanen 1805 -1869 weitgehend unabhängig 1882 - 1914 zum englischen Protektorat 1922 weitgehend selbständig 1936 Souveränität Englische Kolonie |
|
Algerien | Um 202 v. Chr. schlossen sich die Berber-Stämme (Mauren) unter Massinissa zum Königreich Numidien zusammen und verbündeten sich mit Rom gegen Karthago. Die Erhebung Karthagos gegen Massinissa 149 v. Chr. lieferte Rom den erwünschten Vorwand für den Dritten Punischen Krieg, in dessen Verlauf Karthago zerstört wurde. 46 v. Chr. unterwarf Rom Numidien und vereinigte es mit Karthago zur römischen Provinz Numidia-Mauretania. Bis zum Einfall der Vandalen im Jahre 429 n. Chr. war diese die Kornkammer Roms. Die Vandalenherrschaft endete 534 mit der Eroberung durch Truppen des oströmischen Kaisers Justinian I., wodurch Nordafrika byzantinische Provinz wurde. Schon seit dem 3. Jahrhundert hatte das Christentum in Nordafrika an Einfluss gewonnen. In den großen Städten waren mehrere Bistümer entstanden: So war der hl. Augustinus, der bedeutendste Kirchenlehrer des frühen Christentums, Ende des 4. Jahrhunderts Bischof von Hippo Regius, dem heutigen Annaba. Wikipedia |
Um die Mitte des 7. Jahrhunderts stießen die Araber in den Maghreb
vor. 697 eroberten sie einen Großteil des heutigen Algerien. Die
Bevölkerung wurde größtenteils islamisiert. Im Laufe des 8. Jahrhunderts
kam es wiederholt zu Aufständen der Berber gegen die arabischen Eroberer: 757 wurden die Berber-Reiche im Atlasgebirge vom Kalifat unabhängig, während die drei sich herausbildenden Fürstentümer der Idrisiden, Aghlabiden und Ziriden unter dessen Herrschaft gerieten. Wikipedia Anfang des 16. Jahrhunderts versuchten die Spanier, an der algerischen Küste Fuß zu fassen. Daraufhin unterstellte sich das Land 1519 der Oberhoheit des Osmanischen Reiches und wurde dessen Vasall; seit 1711 war das Gebiet aber wieder faktisch unabhängig. Bis ins 19. Jahrhundert hinein konnte sich Algerien gegen die Versuche der Spanier, Niederländer, Briten und Franzosen zur Eindämmung der Seeräuberei erfolgreich zur Wehr setzen. Algerien wurde somit das Eyâlet Cezayir innerhalb des Osmanischen Reiches, wurde später dann jedoch in ein Vilâyet umgewandelt und blieb bis 1830 unter Osmanischer Oberhoheit. Es war aber zugleich auch ein halbautonomer Vasallenstaat, der sich gegen den zu großen Einfluss anderer Mächte behaupten konnte.Wiki 1830 begannen die Franzosen mit der Invasion. Hintergrund waren die großen innenpolitischen Probleme Karls X.; genannt wurden als Rechtfertigung das respektlose Verhalten des algerischen Dey (Fliegenwedel-Vorfall), der Kampf gegen die Piraterie und die Verbreitung des Christentums. Die vom Sufismus geprägten Algerier empfanden den französischen Vorstoß als Angriff des Christentums auf die Welt des Islams... ... Nach massiven Rückschlägen wurde Thomas Robert Bugeaud Befehlshaber der französischen Truppen. Er war militärisch sehr fähig und kannte keine moralischen Skrupel. Durch äußerst grausame Kriegsführung, auch gegen Zivilisten, siegte er bis 1847 über Abd el-Kader. Die große Kabylei wurde bis 1855 erobert, in den folgenden Jahren wurden Aufstände der Algerier niedergeschlagen, so dass die Franzosen 1881 die Kontrolle über den Norden Algeriens erreichten. Um die Jahrhundertwende eroberten die Franzosen auch die Saharagebiete Algeriens. In der Folge wurden drei Départements gebildet. Die Bevölkerung war durch den Code de l’indigénat von 1875 in Bürger erster und zweiter Klasse unterteilt, in französische Staatsbürger – zuerst nur die Franzosen, seit 1889 auch die Italiener, Malteser und Spanier – und französische Untertanen („Sujets“) ohne Staatsbürgerschaft. Am 26. August 1881 wurden die drei Départements zum Bestandteil Frankreichs erklärt. Sie waren also keine Kolonie, sondern französisches Staatsgebiet wie die Auvergne oder die Champagne. Die Sahara-Gebiete blieben unter Militärverwaltung. wiki |
Algerien war nun eine grausame Diktatur der FLN. Erster Staatspräsident wurde Ferhat Abbas. Nach dessen Absetzung folgte 1963 Muhammad Ahmed Ben Bella, bis Verteidigungsminister Oberst Houari Boumedienne durch einen Militärputsch im Juni 1965 an die Macht gelangte. Seine Regierung versuchte zunächst durch eine verstärkte Sozialisierungspolitik und durch eine Öffnung gegenüber dem Ostblock Algeriens wirtschaftliche Abhängigkeit von Frankreich zu überwinden. Ab 1972 verfolgte sie einen Kurs der Blockfreiheit und knüpfte Kontakte zum Westen. Nach dem Tod Boumediennes übernahm 1978 zunächst Rabah Bitat kommissarisch das Präsidentenamt, bis im Februar 1979 Oberst Chadli Bendjedid zum Präsidenten gewählt wurde. Mitte 1988 brachen schwere Unruhen aus, die zur Aufgabe des Machtmonopols der FLN führten. Ursache waren unter anderem die hohe Arbeitslosigkeit und die Wohnungsnot. Eine Demokratisierung wurde eingeleitet und eine neue demokratische Verfassung, die die Trennung von Partei und Staat, parlamentarische Verantwortung, Pluralismus, politische Freiheiten und Garantien der Menschenrechte vorsah, geschaffen (Verfassung vom 19. November, drei Tage später in Kraft getreten; Wiki Der wirtschaftliche Niedergang führte im Oktober 1988 zu spontanen Ausschreitungen in der Hauptstadt Algier, die bald auf andere Städte übergriffen und Hunderte von Todesopfern forderten. Bei den Parlamentswahlen 1991/1992 befürchtete die Regierung einen Sieg der islamistischen Bewegung. Nach dem sich abzeichnenden Sieg der Islamischen Heilsfront (Front islamique du salut, FIS) wurden die Wahlen abgebrochen; Präsident Chadli Bendjedid trat unter dem Druck des Militärs zurück. Als Übergangspräsidenten setzte dieses zunächst Muhammad Boudiaf, nach dessen Ermordung Ali Kafi und schließlich 1994 General Liamine Zéroual ein. Im März 1992 wurde die Auflösung der FIS angeordnet, die daraufhin zum bewaffneten Kampf aufrief. Der Bürgerkrieg, der zwischen Islamisten und dem algerischen Militär geführt wurde, forderte über 120.000 Todesopfer. Im Februar 1995 starben beim Massaker im Serkadji-Gefängnis 95 Gefangene und vier Wärter. Die algerische Regierung wandte Vorgehensweisen eines „Schmutzigen Krieges“ an. Bereits im September 1998 war vom früheren GIA-Führer Hassan Hattab die „Salafistische Gruppe für Predigt und Kampf“ (französisch: „Groupe Salafiste pour la Prédication et le Combat“, GSPC) gegründet worden. Sie wurde auf Rat von Osama bin Laden gebildet, des vormaligen Führers der international tätigen islamistischen Terrororganisation Al-Qaida, mit dem Ziel, den „heiligen Krieg“, Dschihad, gegen die algerische Staatsmacht in seiner ursprünglichen Form wieder aufzunehmen. Wirtschaftspolitisch wurden die Versuche, auf dem Weg von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer stärker marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftsordnung zu kommen, fortgesetzt. Die als wirtschaftspolitische Reformer geltenden Mourad Medelci und Abdelhamid Temmar, die 2003 zurücktreten mussten, übernahmen das Finanz- bzw. Investitionsförderungsministerium. Sie setzen sich für die Privatisierung öffentlicher Betriebe und die Öffnung des Erdöl- und Erdgassektor für private Investitionen ein. Anfang April 2009 gewann Bouteflika zum dritten Mal die Präsidentenwahl in Algerien nach offiziellen Angaben mit 90,24 % der Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 74,5 %. Die Wahl war von mehreren gewaltsamen Zwischenfällen überschattet, außerdem war Bouteflikas fünf Gegenkandidaten kaum Gelegenheit gegeben worden, sich im 19-tägigen Wahlkampf zu profilieren.wiki | islamische Vorgeschichte: ja (2) Islam heute: ja "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (0) Demokratiedefizit: ja (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit: nein (0) Mitte 7 Jahrhundert Araber bis 757 1519 osmanisches Reich 1711 unabhängig 1830 osmanische Reich 1847-1881 Eroberung franz. Kolonie |
|
Angola | Die ersten Bewohner des heutigen Angola waren Khoisan, die später weitgehend von Bantu-Volksgruppen verdrängt wurden. 1483 begann die Errichtung von portugiesischen Handelsposten an der Küste, vor allem in Luanda und Hinterland,[48] ein Jahrhundert später auch in Benguela. Wiki |
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begann die systematische Eroberung und
Besetzung des heutigen Territoriums, die erst Mitte der 1920er Jahre
abgeschlossen war. Von der Mitte der 1920er Jahre bis Anfang der 1960er Jahre war Angola einem „klassischen“ Kolonialsystem unterworfen. Die Kolonialmacht Portugal wurde von 1926 bis zur Nelkenrevolution 1974 von einer Militärdiktatur regiert (bis 1932 Carmona, bis 1968 Salazar, bis 1974 Caetano). n den 1950er Jahren wurden auf dem Festland Erdölvorkommen geortet, in den 1960er Jahren auch im Meer vor Cabinda, doch kam es erst ganz am Ende der Kolonialzeit zu einer Förderung größeren Ausmaßes.[51] Wiki |
In den 1950er Jahren begann sich ein nationalistischer Widerstand zu formieren, der 1961 in einen bewaffneten Befreiungskampf mündete (1960 – im „Afrika-Jahr“ – hatten 18 Kolonien in Afrika (14 französische, zwei britische, je eine belgische und italienische) die Unabhängigkeit von ihren Kolonialmächten erlangt; siehe auch Dekolonisation Afrikas). Ab 1962 führte Portugal deswegen einschneidende Reformen durch und leitete eine spätkoloniale Phase ein, die in Angola eine qualitativ neue Situation schuf,[52] die jedoch den Unabhängigkeitskrieg nicht zum Einhalten brachte. Der Unabhängigkeitskrieg kam abrupt zu einem Ende, als am 25. April 1974 ein Militärputsch in Portugal die Nelkenrevolution auslöste und die dortige Diktatur zum Einsturz brachte und das neue demokratische Regime sofort mit der Entkolonisierung begann. Die „Gegenregierung“ von FNLA und UNITA löste sich zwar rasch auf, aber sofort nach der Unabhängigkeitserklärung setzte ein Bürgerkrieg zwischen den drei Bewegungen ein, aus dem die FNLA nach kurzer Zeit ausschied, während ihn die UNITA bis zum Tode ihres Anführers Jonas Savimbi im Jahre 2002 weiterführte. Gleichzeitig errichtete die MPLA ein politisch-ökonomisches Regime, das dem der damals sozialistischen Länder nachempfunden war.[55] Bemerkenswert war die zivile Entwicklungshilfe Kubas während dieser Zeit.[56] Dieses Regime wurde 1990/91 während einer Unterbrechung des Bürgerkriegs zugunsten eines Mehrparteiensystems aufgegeben.[57] 1992 fanden Wahlen statt, an denen auch die UNITA teilnahm. Die MPLA erreichte dabei im Parlament die absolute Mehrheit, während ihr Präsidentschaftskandidat, José Eduardo dos Santos, nur die relative Mehrheit erhielt und nach der Verfassung ein zweiter Wahlgang (gegen Jonas Savimbi) notwendig gewesen wäre. Es ergab sich daraus eine bizarre Situation, die bis 2002 anhielt. Einerseits nahmen Vertreter der UNITA und der FNLA am Parlament und sogar der Regierung teil,[58] andererseits nahm der militärische Arm der UNITA den bewaffneten Kampf sofort nach der Wahl wieder auf. Das politische System entwickelte sich zu einer autoritären Präsidialdemokratie, während im Lande Zerstörungen z. T. erheblichen Ausmaßes vor sich gingen......2008 kam es zu erneuten Parlamentswahlen, bei denen die MPLA knapp über 80 % der Stimmen erhielt und UNITA sowie FNLA kaum noch zahlenmäßiges Gewicht erhielten. Unterdessen ist der Wiederaufbau der zerstörten Städte, Dörfer und Infrastrukturen im Gange; es kommt vielerorts zu einem Aufbau, der deutlich über den Zustand am Ende der Kolonialzeit hinausgeht. Dank der Erdölförderung und des hohen Ölpreises gibt es dafür genug Devisen. | islamische Vorgeschichte: ja (2) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: ja (1) Demokratiedefizit: ja (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit: nein (0) 19 Jahrhundert , Eroberung Portugal |
|
Äquatorialguinea | Um 1500 nahm Portugal das heutige Äquatorialguinea unter dem Namen Fernando Póo in Besitz. 1778 trat Portugal die Kolonie an Spanien ab, wodurch sie zu Spaniens einziger Kolonie im Subsaharischen Afrika wurde. Im 19. Jahrhundert errichtete Spanien eine Plantagenwirtschaft auf der Insel Bioko, begann aber erst ab 1926 mit der Kolonisierung der Region Rio Muni. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bildeten Mbini mit den Inseln Bioko und Annobón die spanische Kolonie Territorios Españoles del Golfo de Guinea („Spanische Gebiete am Golf von Guinea“). Wiki |
Im Ersten Weltkrieg ließ sich die deutsche Schutztruppe aus Kamerun in der neutralen (spanischen) Kolonie internieren. 1929 besuchte eine Kommission des Völkerbundes die Insel Bioko, um vor Ort den Fernando-Po-Skandal zu untersuchen. Die Kolonie erlangte 1963 unter dem Namen Äquatorialguinea (spanisch Guinea Ecuatorial) innere Autonomie. Unabhängig wurde das Land am 12. Oktober 1968. Drei Wochen vor der Unabhängigkeit wurde Francisco Macías Nguema zum Präsidenten gewählt.
|
Am 3. August 1979 wurde Macías Nguema von seinem Neffen Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, dem Kommandanten der Nationalgarde, gestürzt und hingerichtet. Anschließend übernahm ein von Obiang geleiteter Oberster Militärrat die Macht. Als Oppositionsführer ist seit Anfang der 1980er Jahre insbesondere Michel Grosé bekannt. Unter Obiang verbesserten sich die Beziehungen zum Ausland, er regierte und regiert jedoch weiterhin diktatorisch. | islamische Vorgeschichte: nein (2) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (1) Demokratiedefizit: ja (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit: ja (1) 15 Jahrhundert Portugal 1778 Spanien |
|
Äthiopien | Das östliche Afrika wird von der überwiegenden Mehrheit aller Paläoanthropologen als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Seit dem 14. Jahrhundert bemühten sich die äthiopischen Herrscher um Kontakte und Bündnisse mit den christlichen Reichen im spätmittelalterlichen Europa. Europäische Glücksritter gelangten wiederholt an den Hof des Negus, und europäische Kunst war in Äthiopien en vogue. 1493 erreichte dann der Portugiese Pêro da Covilhã den Hof des Negus. Er sollte für ein portugiesisch-äthiopisches Bündnis werben, da Portugal zu dieser Zeit begann, seine Herrschaft im Indischen Ozean aufzubauen. 1543 unterstützten portugiesische Hilfstruppen unter dem Sohn von Vasco da Gama, Cristóvão da Gama, die Äthiopier auf Hilferuf des Negus gegen die Truppen des Ahmed Graññ vom Sultanat Adal, denen sie eine vernichtende Niederlage beibrachten. Ihr Vorhaben, das Land zum Katholizismus zu bekehren, scheiterte jedoch. |
Im Zuge des Kolonialismus hatte sich Äthiopien immer wieder der Einflussnahme europäischer Mächte zu erwehren, zunächst unter Kaiser Tewodros der britischen Äthiopienexpedition von 1868, dann am Ende des 19. Jahrhunderts des Einflusses der Italiener und ihrer Kolonie Eritrea. Trotz der technisch überlegenen, modernen Waffen der italienischen Armee schlugen die Äthiopier 1896 unter Kaiser Menelik II. die italienischen Invasoren zurück (Schlacht von Adua). Dieses Ergebnis gilt bis in die Gegenwart als wichtiger Sieg einer afrikanischen gegen eine europäische Armee und wurde in der Folgezeit fester Bestandteil des äthiopischen Nationalbewusstseins. | Im Jahre 1931 erließ Kaiser Haile Selassie die erste Verfassung des Landes. In der Zwischenkriegszeit trat Äthiopien dem Völkerbund bei. Am 2. Oktober 1935 erklärte Mussolini, der Duce des faschistischen Königreichs Italien, Äthiopien den Krieg und begann den Abessinienkrieg. Dabei kam es von Seiten Italiens zu einem massiven und systematischen Einsatz von Giftgas.
Obwohl die italienische Armee die Oberschicht des Landes mit
Massenerschießungen zu vernichten versuchte, gelang es ihr zu keinem
Zeitpunkt, das ganze Land zu kontrollieren. Kaiser Haile Selassie wurde
vorübergehend vertrieben. Von 1935 bis 1941 fielen zwischen 350.000 und
760.000 Äthiopier dem italienischen Expansionsdrang zum Opfer, das waren
zwischen fünf und zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Während ihrer
kurzen Herrschaft in Äthiopien führten die Italiener ein System der
Rassentrennung ein, das gewisse Ähnlichkeiten mit der Apartheid in Südafrika aufwies. Die italienische Herrschaft über die Kolonie Italienisch-Ostafrika, welche aus dem besetzten Äthiopien, Italienisch-Eritrea, Italienisch-Somaliland und Oltre Giuba
bestand, endete im Zweiten Weltkrieg. Äthiopien wurde von britischen
und einheimischen Truppen befreit, und der äthiopische Kaiser Haile
Selassie zog im Mai 1941 wieder in Addis Abeba ein.
Anfang der 1970er Jahre geriet das Kaiserreich in eine schwere Krise.
Die verarmten Bauern litten unter den Abgaben an die Großgrundbesitzer,
das aufstrebende Bürgertum Addis Abebas sah sich in seinen politischen Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt. Die Inflation infolge der Dürrekatastrophe von 1973 und der Ölkrise löste Massendemonstrationen von Studenten und Streikwellen aus....Sozialistische Militärdiktatur 1974–1991Das Militär bemächtigte sich schnell der Revolution, ein Militärverwaltungsrat übernahm unter Führung von Major Mengistu Haile Mariam die Macht. Am 21. März 1975 wurde die Monarchie abgeschafft, womit das gemäß der Überlieferung auf die Gründung durch Menelik I. im 10. Jahrhundert v. Chr. zurückgehende Kaiserreich endete, und das Land zu einer sozialistischen Volksrepublik wurde...1991 kollabierte das Regime schließlich. Eine politische Koalition aus verschiedenen Befreiungsbewegungen, die Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker, übernahm die Macht und führte ein föderatives System mit autonomen Regionen für die größten Völker ein. Diese Koalition unter Führung der Volksbefreiungsfront von Tigray demokratisierte das Land und hat seither die Macht... | islamische Vorgeschichte: nein (2) Islam heute: nein Sozialismus: ja (2) Demokratiedefizit: ja (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit: ja (1) Diverse Kolonialisierungsversucher von 1493 bis 19 Jahrhundert abgewehrt Einziges Land, an dem die Europäer sich die Zähne abbissen... ...scheiterte dann aber am Kapitalismus... |
|
Benin | Das Gebiet des heutigen Staates Benin bildete seit dem 17. Jahrhundert den größten Teil des Königreichs Dahomey, bis es 1805 von den Franzosen im Auftrag Napoleon Bonapartes besetzt wurde und als Kolonie dem französischen Kaiserreich einverleibt wurde. Die Kolonie wurde aber 1814 mit der Niederlage gegen Großbritannien im Britisch-Französischen Kolonialkonflikt aufgegeben. Um 1830 wurde das Gebiet zu einem Protektorat Frankreichs und war später als Kolonie Dahomey Bestandteil der Föderation Französisch-Westafrika. Am 1. August 1960 wurde es als Republik Dahomey in die Unabhängigkeit entlassen. | 1961 besetzte und annektierte Dahomey die kleine portugiesische Kolonie São João Baptista d’Ajudá. Die Annexion wurde von Portugal erst 1975 nach der portugiesischen Nelkenrevolution anerkannt. 1974 wurde der Marxismus-Leninismus zur Staatsideologie, wodurch es auch zur Einführung eines Einparteiensystems und zu Verstaatlichungen der Betriebe kam. Zugleich wurde die Republik Dahomey 1975 in die Volksrepublik Benin umbenannt. Der Name bezieht sich auf die Bucht von Benin, die sich wiederum auf das vom 13. Jahrhundert bis 1897 existierende schwarzafrikanische Königreich Benin bezieht, das allerdings zum größten Teil auf dem Gebiet des heutigen Nigeria lag.
In den Jahren 1989 und 1990 erzwang die Bevölkerung mit Unruhen aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage eine Nationalkonferenz unter Leitung des katholischen Erzbischofs von Cotonou, Isidore de Souza. Sie benannte den ehemaligen Exekutivdirektor der Weltbank, Nicéphore Dieudonné Soglo, zum Premierminister und legte die Richtlinien eines demokratischen Neuanfangs fest, darunter die Aufgabe der marxistisch-leninistischen Doktrin, die Begründung einer Präsidialdemokratie, die Zulassung politischer Parteien, die Achtung der Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit sowie die Einführung der Marktwirtschaft. Die ersten Kommunalwahlen Benins im Dezember 2002 bedeuteten einen wichtigen Schritt für die Dezentralisierung des Landes. Nationalfeiertag ist der 1. August. | islamische Vorgeschichte: nein (2) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: ja (3) Demokratiedefizit: nein (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:nein (1) 1805 Napoleon 1830 Protektorat 1961 besetzte und annektierte Dahomey die kleine portugiesische Kolonie São João Baptista d’Ajudá 1974 wurde der Marxismus-Leninismus zur Staatsideologie |
||
Botswana | In vorkolonialer Zeit war das Gebiet des heutigen Botswana von mehreren kleinen Königreichen der Batswana beherrscht, die unter dem Druck einwandernder Buren um britische Hilfe baten. | Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland schloss mit den Tswana-Herrschern Schutzverträge und bald darauf war das Gebiet von 1885 bis 1966 unter dem Namen Betschuanaland das größte britische Protektorat im südlichen Afrika.
1961 gewährte man den Einwohnern eine eingeschränkte Autonomie und es bildeten sich die ersten politischen Parteien. Botswana erlangte schließlich am 30. September 1966 seine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich und wurde Mitglied des Commonwealth und proklamierte auch seinen neuen Namen. |
islamische Vorgeschichte: nein (2) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (3) Demokratiedefizit: nein (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:ja (2) 1885 -1966 britische Protektorat 30 Sept. 1966 Unabhängigkeit und Commonwealth |
||
Burkina Faso | 1809/1810 Fulbe aus Massina das Emirat Liptako. Es war ein religiöser und kriegerischer Staat, der im Zuge des von Usman dan Fodio inspirierten „Dschihad der Fulbe“ entstand.[37] 1827 wurde ein Teil des Emirats von Tuareg erobert, die dort das Reich Oudalan errichteten. Die westlich dieser Formationen siedelnden Ethnien waren unter anderem in segmentären Gesellschaften
organisiert, das heißt ohne zentrale Institutionen in autonomen
Dorfgemeinschaften. Im Einzelnen unterschieden sich die
Organisationsformen bei den verschiedenen Ethnien. Weiter im Westen
kamen die dort lebenden Gruppen im 18. Jahrhundert unter den Einfluss
der Herrscherdynastien von Kong in der heutigen Elfenbeinküste. In der Historiografie der frühen Kolonialzeit angenommene Reiche namens Gwiriko und Kénédougou
haben vermutlich nie existiert, vielmehr übten die Herrschergruppen zum
Teil in Allianz, zum Teil in kriegerischem Konflikt mit den
Dorfgemeinschaften zahlreicher Ethnien ihren Einfluss auf die
wirtschaftliche Produktion der Region aus. Dies geschah ohne Bemühen um
politische Machtausübung Wiki |
Der erste Europäer, der das heutige Burkina Faso bereiste, war Heinrich Barth. Er erreichte Liptako von Norden kommend und besuchte auf dem Weg nach Timbuktu die Stadt Dori. Nach der Kongokonferenz 1884/1885 in Berlin äußerte sich der „Wettlauf um Afrika“
im Westsudan im Versuch von Briten, Franzosen und Deutschen, durch
Protektoratsverträge mit den Mossiherrschern das Hinterland der Küste
unter Kontrolle zu bringen. Es waren schließlich die Franzosen, die 1896
mit militärischer Gewalt Ouagadougou einnehmen konnten und den Moogo
naaba zur Flucht zwangen. In der Folge wurde durch zahlreiche
Protektoratsverträge das gesamte Gebiet des heutigen Burkina Faso unter
Kontrolle gebracht und unter Militärverwaltung gestellt. 1904 wurde es
Teil der Kolonie Obersenegal und Niger, und 1919 wurde eine neue Kolonie Obervolta (französisch La Haute Volta, nach dem Fluss Rio Volta) begründet, die zu Französisch-Westafrika gehörte. Der Versuch der wirtschaftlichen Entwicklung unter Gouverneur Édouard Hesling war erfolglos, und wegen mangelnder Rentabilität wurde das Territorium 1932 unter den Nachbarkolonien Französisch-Sudan
(heutiges Mali), Niger und Elfenbeinküste aufgeteilt. Damit sollte
unter anderem der Einsatz von Zwangsarbeitern auf den Plantagen an der
Küste erleichtert werden; Obervolta diente aufgrund seiner relativ hohen
Bevölkerungszahl als Reservoir für Arbeitskräfte. Wie im Ersten nahmen auch im Zweiten Weltkrieg Obervoltaer als Soldaten bei den Einheiten der sogenannten Senegalschützen (tirailleurs sénégalais) für Frankreich teil. WIKI |
- Unabhängigkeit 1960 1966 Volksaufstand 1970 zweite Republik 1980 Militärputsch 1980 - 1983 Bürgerkrieg, 1983 linksgerichtete Militärdiktatur 1990-1991 Demokratisierung 16. September 2015 Militärputsch | islamische Vorgeschichte: nein (2) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (3) Demokratiedefizit: nein (2) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:nein (2) 1896 Frankreich 1904 Teil der Kolonie Obersenegal und Niger 1919 Obervolta 1932 unter den Nachbarkolonien Französisch-Sudan (heutiges Mali), Niger und Elfenbeinküste aufgeteilt. 1983 linksgerichtete Militärdiktatur |
|
Burundi | Burundi hat eine jahrhundertealte Geschichte als eigenständige Monarchie, das Königreich Burundi. Wiki |
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde es im Rahmen der Aufteilung Afrikas unter den europäischen Großmächten Deutschland zugeschlagen und zusammen mit „Ruanda“ als „Urundi“ der Kolonie Deutsch-Ostafrika unterstellt. Die Deutschen beschränkten sich auf die indirekte Herrschaft in Gestalt einer Residentur; der deutsche Resident stand ähnlich wie in britischen Protektoraten
dem einheimischen Machthaber kontrollierend und beratend gegenüber.
Parallel begann die Missionierung, bei der die Katholiken sich
durchsetzten. [10] Im Ersten Weltkrieg wurde das Land von belgischen Streitkräften erobert und danach vom Völkerbund Belgien als Teil des Mandatsgebietes Ruanda-Urundi zugesprochen. 1959, während Ruanda-Urundi auf die Unabhängigkeit vorbereitet wurde, kam es zu einem Flüchtlingsstrom von vertriebenen Tutsi aus Ruanda, was in der Folge durch immer wiederkehrende Konflikte im Grenzgebiet auch innerhalb Burundis zu einem verstärkten Rassendenken (vor allem zwischen Tutsi und Hutu) führte. Die politische Geschichte Burundis ist aber auch von massiven Spannungen, Rivalitäten und Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Tutsi-Fraktionen geprägt. Im November 1959 kam es erstmals zu schweren Unruhen zwischen Hutu und Tutsi, die von den Belgiern unterdrückt wurden. |
Der UPRONA-Gründer und Ganwa-Prinz Louis Rwagasore
wurde 1961 Regierungschef und sollte das Land in die Unabhängigkeit
führen. Seine Ermordung wenige Wochen nach der Wahl war der Auftakt für
jahrzehntelange Machtkämpfe, die jedoch die Unabhängigkeit, die Burundi
1962 als konstitutionelle Monarchie unter König Mwambutsa IV.
erhielt, nicht verhinderte. Rwagasores Nachfolger, darunter sowohl Hutu
als auch Tutsi, wurden gestürzt oder ermordet. Im Oktober 1965 wurde
ein Hutu-Aufstand blutig niedergeschlagen; es gab rund 5000 Tote.[11]
1966 stürzte Ministerpräsident Hauptmann Michel Micombero (Tutsi) den erst kurz zuvor selbst durch einen Staatsstreich an die Macht gelangten König Ntare V. Ndizeye und schaffte die Monarchie ab.[11]
Micombero vereinigte die Posten von Staats- und Regierungschef in den
nächsten zehn Jahren in seiner Person. In diese Zeit fallen viele
Unruhen und Kämpfe zwischen Hutu und Tutsi, wovon die schwerwiegendsten
sich 1972 bis 1973 ereignen; vermutlich zwischen 150.000 und 200.000
Hutu fielen ihnen zum Opfer.[11] Dabei verfolgte die Armee gezielt gut ausgebildete Hutu. Teilweise werden die Tötungsaktionen als „an Völkermord grenzend“ bezeichnet.... ...2005 wurde Pierre Nkurunziza durch beide Parlamentskammern als Präsident gewählt. 2010 wurde er nach einer Wahlrechtsänderung direkt vom Volk gewählt. Laut Verfassung durfte er 2015 nicht erneut kandidieren, verwies aber darauf, dass seine erste Wahl durch das Parlament und nicht als Direktwahl erfolgt war. Ein Putschversuch am 13. Mai 2015 wurde durch die Armee zurückgeschlagen; erneut flohen rund 170.000 Menschen ins Ausland.[12] Bei den nachfolgenden Parlaments- und Präsidentenwahlen im Juli, die von der Opposition boykottiert wurden, siegten Nkurunziza und seine Partei. Die Wahlen wurden von Beobachtern als nicht frei und nicht glaubwürdig bewertet Wiki | islamische Vorgeschichte: nein (2) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (3) Demokratiedefizit: ja (3) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:nein (2) Ende 19 Jahrhundert Deutsch-Ostafrika Im Ersten Weltkrieg wurde das Land von belgischen Streitkräften erobert und danach vom Völkerbund Belgien als Teil des Mandatsgebietes Ruanda-Urundi zugesprochen. |
|
Dschibuti | Ebenso wie Somalia geriet das heutige Dschibuti zwischen dem 7. und 10.
Jahrhundert unter die Herrschaft arabischer Sultane, die die nomadische
Hirtenbevölkerung islamisierten. wiki |
Das strategische Interesse der Franzosen an dem Gebiet war durch den Bau des Sueskanals (1859–1869) erwacht. 1862 hatte Frankreich das Gebiet von Obock sowie das Küstenland erworben. Damit wollte es ein Gegengewicht zum britischen Militärhafen in Aden schaffen. 1892 nahm Frankreich Besitz von den bis dato autonomen Sultanaten der Stadt Dschibuti. 1896 wurde Dschibuti zur französischen Kolonie Französische Somaliküste mit Dschibuti als Hauptstadt erklärt. 1917 erfolgte die Fertigstellung einer 781 Kilometer langen Bahnlinie nach Addis Abeba (siehe Schienenverkehr in Äthiopien). Damit war das Gebiet für Frankreich auch von wirtschaftlichem Interesse, denn Dschibuti wurde zum wichtigsten Ausfuhrhafen des Nachbarlandes Äthiopien. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wurde das Landesinnere erschlossen. Im Jahre 1946 erfolgte die Umwandlung der Kolonie in ein französisches Überseeterritorium. 1956 bekam Dschibuti begrenzte Autonomie durch den loi-cadre Defferre, und 1957 wurde ein eigenes Kabinett und Territorialparlament gebildet. |
Nach wiederholten Unruhen 1972 gewährte Frankreich eine weitgehende Selbstverwaltung. 1974 forderten die UNO und mehrere afrikanische Staaten die Unabhängigkeit. Nach einer erneuten Volksabstimmung kam es unter weitgehender Stimmenthaltung der Afar am 27. Juni 1977 (Nationalfeiertag) zur Unabhängigkeit von Frankreich. Erster Präsident des Landes wurde Hassan Gouled Aptidon. Der Issa-Politiker bildete zwar ein Kabinett mit allen ethnischen Gruppen – der Ministerpräsident und der Außenminister waren Afar –, dennoch äußerten Afar immer wieder Unmut über ihre zweitrangige politische Situation, was zu diversen Regierungskrisen und -umbildungen führte. Nach seinem deutlichen Wahlsieg 1981 entschloss sich Gouled zu einer entschiedenen Haltung, erklärte Dschibuti zum Einparteienstaat unter seiner Issa-geführten Partei Rassemblement Populaire pour le Progrès (RPP) und verbot alle anderen Parteien. In den folgenden Jahren konsolidierte sich die innenpolitische Lage. Am 21. März 1981 unterzeichnete der Präsident einen Freundschaftsvertrag mit dem Nachbarland Äthiopien mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Seit 1986 agierte Dschibuti als Friedensvermittler zwischen Äthiopien und Somalia. Ab 1988 wurde Dschibuti Aufnahmeland für somalische Flüchtlinge, woraufhin sich die Beziehungen zu Somalia verschlechterten. 1989 zerstörte eine Überschwemmungskatastrophe 70 % von Dschibuti-Stadt. 1991 setzten im Norden des Landes Kampfhandlungen zwischen Afar-Rebellen und Regierungstruppen ein. Die Erfolge der Rebellen bewogen die Regierung, 1992 wieder ein Mehrparteiensystem einzuführen. Der Bürgerkrieg wurde mit einem Friedensabkommen im Dezember 1994 weitgehend beendet, ein Teil der Rebellen war noch bis 2001 aktiv. Präsident Gouled trat 1999 aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger wurde Ismail Omar Guelleh von der RPP, der 2005 wiedergewählt wurde. Mitte 2008 kam es im umstrittenen Grenzgebiet um Ras Doumeira mehrfach zu Zusammenstößen dschibutischer Truppen mit Truppen Eritreas. Die USA und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschuldigten Eritrea der militärischen Aggression gegen DschibutiWikipedia | islamische Vorgeschichte: ja (3) Islam heute: ja "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(1) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (3) Demokratiedefizit: nein (3) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:nein (2) |
|
Elfenbeinküste | Bis zur Kolonialisierung wies der Südteil der Elfenbeinküste keine
Staatenbildung auf. Der Nordteil hingegen kam ab dem 11. Jahrhundert in
den Einfluss der Sahelreiche, etwa des Malireiches ab dem 13. Jahrhundert. Gleichzeitig kam der Islam durch Handel und kriegerische Auseinandersetzungen in diese Region. Im 17. Jahrhundert war der Stadtstaat Kong der mächtigste Staat der Region und ein Zentrum islamischer Gelehrsamkeit. Wiki |
Die Portugiesen trieben seit dem 15. Jahrhundert Handel mit den
Küstenstämmen, wurden aber seit dem 17. Jahrhundert von den Franzosen
verdrängt, die 1843 den Marinestützpunkt Grand-Bassam errichteten und das Gebiet 1893 zur französischen Kolonie Côte d’Ivoire erklärten. Die Niederschlagung von Aufständen, besonders die des islamischen Führers Samory Touré, beschäftigte die französische Kolonialverwaltung mehrere Jahre. 1895 wurde Côte d’Ivoire ein Teil Französisch-Westafrikas in dem auch der Code de l’indigénat galt. Wiki |
1956 erhielt es innere Selbstverwaltung und wurde 1958 autonome Republik innerhalb der französischen Gemeinschaft. Wiki Im Gegensatz zu anderen Staaten, die unter anderem durch Namensänderung ihr koloniales Erbe in den Hintergrund rückten und mit Bezeichnungen aus der vorkolonialen Zeit eine unabhängige Identität schaffen wollten, hielt die Elfenbeinküste auch nach der Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1960 an den engen Verbindungen zu Frankreich fest. Wiki | islamische Vorgeschichte: ja(4) Islam heute: nein "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: ja(3) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (3) Demokratiedefizit: ja (4) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:nein (2) 1843 -1893 franz Kolonialisierung 20 -22 Jahrhundert: diverse innerpolitische Auseinandersetzungen: zwei unversöhnliche Machtgruppen, Uno Weltbank, involviert |
|
Eritrea | Seit der historisch erforschten Frühzeit um 500 v. Chr. herrschten
verschiedene Mächte über das Land. Auf dem heutigen Staatsgebiet befand
sich das Aksumitische Reich.
Während des Mittelalters unterstand das christliche Hochland den
äthiopischen Kaisern, in den Küstengegenden herrschten lokale Fürsten.
Mit der Eroberung durch die Türken wurde Eritrea 1554 für mehr als 300 Jahre eine Kolonie des Osmanischen Imperiums, während der insbesondere die der äthiopisch-orthodoxen Kirche angehörenden Ureinwohner der Küstengegenden zwangsislamisiert wurden. Das Gebiet war die osmanische Provinz Habesch mit der Hauptstadt Massaua. Wikipedia |
Erst 1890 wurde Eritrea eine italienische Kolonie unter dem neu geschaffenen Namen Colonia Eritrea. Nach dem Überfall Italiens auf Äthiopien wurde Eritrea 1936 in das neu gegründete Italienisch-Ostafrika eingegliedert. Es erhielt große Gebiete Nordäthiopiens dazu, so wurde der größte Teil Tigrays
Teil von Eritrea. 1941 wurde die Zugehörigkeit zu Italien durch
alliierte Streitkräfte beendet. Das Gebiet wurde unter die britische
Militärverwaltung gestellt und 1947 – nach der formellen Aufgabe
Eritreas durch Italien – britisches Mandatsgebiet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die Vereinten Nationen für eine Föderation der Provinz Eritrea mit dem Kaiserreich Abessinien. Wikipedia |
Nachdem der äthiopische Kaiser Haile Selassie die politischen Rechte der eritreischen Bevölkerung von 1952 bis 1961 systematisch ausgehöhlt und anschließend 1961 durch die (Selbst-)Auflösung des eritreischen Parlaments Eritrea annektiert hatte, griffen eritreische Separatisten zu den Waffen. Die Unabhängigkeitsbewegungen erhielten in den 1960ern und den darauffolgenden Jahren großen Zulauf. Der Unabhängigkeitskrieg endete nach dreißig Jahren 1991 mit dem Sieg der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) und verschiedener weiterer äthiopischer Rebellengruppen (u. a. die EPRDF) und der Entmachtung des äthiopischen Derg-Regimes. Die EPRDF bildete eine neue Regierung und erlaubte die Unabhängigkeit Eritreas. Diese wurde nach einer durch die UN überwachten Volksabstimmung am 24. Mai 1993 erklärt, bei der 99,83 % der Teilnehmer für die Unabhängigkeit stimmten. Dieser Tag ist seither Nationalfeiertag Eritreas. Wikipedia |
islamische Vorgeschichte: ja(5) "friedlicher" Übergang von Kolonialzeit zum Staat: nein(3) Sozialismus nach Kolionialzeit: nein (3) Demokratiedefizit: ja (5) friedliche Entwicklung nach Kolonialzeit:nein (2) 1890 italienische Kolonie 1936 italienisch Ostafrika 1941 durch Allierte beendet 1947 britische Mandatsgebiet - Förderation durch vereinte Nationen als Provinz von Abessinien 1960 Separation und Unabhängigkeitskrieg Bis zum heutigen Tage (2015) konnte daher die Umsetzung der Grenzdemarkierung nicht wie vereinbart vollzogen werden. Sämtliche UN-Truppen, die eigentlich zur Friedenssicherung abgestellt worden waren, wurden von eritreischer Seite aus Protest gegen die äthiopische Blockadehaltung massiv in ihren Arbeiten behindert Wikipedia |
|
Gabun | Während des 15. Jahrhunderts wurde auf dem Gebiet des heutigen Gabun der Bantu-Staat Loango gegründet. Der Begriff Gabun stammt von den portugiesischen Seefahrern, die Mitte des 15. Jahrhunderts begannen, einen Seeweg nach Indien zu suchen und dabei Jahr für Jahr an der afrikanischen Westküste weiter nach Süden vordrangen. Im Bereich des heutigen Gabun trafen sie auf dichten Seenebel, der sich wie ein Mantel (portugiesisch „gabão“) um alles legt. |
Nach der Besiedlung des Gebietes erlangten die französischen Siedler 1839 eine erste Hoheit über das Gebiet. 1854 wurde Gabun mit Gorée und anderen französischen Siedlungen vereinigt, Gorée 1858 in den Senegal wiedereingegliedert. 1888 wurde Gabun Teil von Französisch-Kongo und 1910 als selbständiger Teil von Französisch-Äquatorialafrika wieder ausgegliedert. | Als sich Französisch-Äquatorialafrika 1958 auflöste, erlangte Gabun als Gabunische Republik die Autonomie. |
1839 Kolonie Frankreichs 1958 nach diversen Verschiebungen wieder autonom 1968 - 2009 Diktatur 2009 Wahlen, Präsidialsystem Das Rechtssystem umfasst Recht französischen kolonialen Ursprungs sowie auch traditionelles Stammesrecht wiki |
|
Gambia | Die fruchtbaren Ufer des Gambia-Flusses sind seit Jahrtausenden besiedelt. Ein schriftliches Zeugnis gab der Karthager Hanno der Seefahrer um 470 v. Chr. im Bericht seiner Reise nach Westafrika. Die Verbindung zum Mittelmeerraum riss erst mit dem Fall des Römischen Reiches und der Ausbreitung des Islams ab. wiki |
In den folgenden Jahren übernahmen portugiesische Händler die Route mit Schiffen als Transportmittel. Zu diesem Zeitpunkt war Gambia Teil des Reiches Mali. 1618 vergab König James I. einer britischen Gesellschaft das Privileg zum Handel mit Gambia und der Goldküste, dem heutigen Ghana. Auch die Niederlande und das Herzogtum Kurland hatten kurzzeitig Kolonien auf dem Gebiet des heutigen Gambia. Vom späten 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stritten sich England und Frankreich um die politische und wirtschaftliche Herrschaft über die Flüsse in Senegal und Gambia. Der Pariser Frieden von 1763 übertrug Großbritannien die Herrschaft über Gambia, die Franzosen bekamen lediglich eine kleine Enklave um Albreda nördlich des Flusses. Diese wurde 1857 an Großbritannien abgetreten. n der Zeit des transatlantischen Sklavenhandels wurden mehr als drei Millionen Sklaven nach Amerika verschleppt. Erst 1807 beendete Großbritannien den Sklavenhandel offiziell, was dem Handel in Gambia vorerst keinen Abbruch tat. Im Jahr 1816 bauten die Engländer in Bathurst (heute Banjul) einen Militärstützpunkt. Die folgenden Jahre unterstand Banjul zeitweise dem britischen General-Gouverneur in Sierra Leone. Erst 1888 wurde Gambia eine eigenständige Kolonie. Dabei wurde die Grenze zwischen der französischen Kolonie Senegal und Gambia endgültig festgelegt wiki |
Am 18. Februar 1965 wurde Gambia als konstitutionelle Monarchie ins Commonwealth aufgenommen. Bei einem Besuch von Senegals Präsident Léopold Sédar Senghor
1967 in Gambia wurde ein Abkommen über intensive Zusammenarbeit
zwischen dem damals noch nicht so genannten Banjul und Dakar
geschlossen.[15] Am 24. April 1970 wurde Gambia in eine Republik innerhalb des Commonwealth umgewandelt. wiki |
Islam: nein Sklavenhandel: ja friedlich Ausstieg Sozialismus: nein Bei der Präsidentschaftswahl am 1. Dezember 2016 siegte überraschend der Herausforderer Adama Barrow gegen den langjährigen Amtsinhaber Yahya Jammeh. Nachdem Jammeh zunächst seine Niederlage eingestanden hatte, widerrief er eine Woche später diese Aussage und kündigte an, wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Wahl Neuwahlen abhalten zu wollen. Solange wolle er im Amt bleiben. Die internationale Staatengemeinschaft (Afrikanische Union, Vereinte Nationen, Vereinigte Staaten) verurteilten dieses Verhalten und forderten Jammeh zum Rücktritt auf. Ab Mitte Dezember 2016 versuchten das Nachbarland Senegal sowie Nigeria und weitere Länder der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS in Verhandlungen, Yahya Jammeh von einer geordneten Machtübergabe an Adam Barrow zu überzeugen. Diese Verhandlungen verliefen erfolglos und Ecowas drohte daraufhin mit einem militärischen Eingreifen. Jammeh bezeichnete dies als „Kriegserklärung“.[17] Nach Ablauf seiner regulären Präsidentschaft marschierten am 19. Januar 2017 senegalesische Truppen in Gambia ein, um die Machtübergabe zu erzwingen. wiki |
|
Ghana | Die ersten dieser Staatswesen, die Reiche der Dagomba, Mamprusi oder der Gonja entstanden in der Savannenregion von Nordghana und waren kulturell vom weiter nördlich gelegenen Reich der Mossi und dem Islam
geprägt. Die Macht ihrer Reiterheere endete am Regenwaldgürtel. In der
Regenwaldzone siedelten sich aus dem Norden kommend ab etwa 1300 n. Chr.
Akanvölker an und gründeten verschiedene kleinere Reiche. Um 1600 begann dort in Zentralghana der Aufstieg des Aschantireichs
zur beherrschenden Macht im gesamten heutigen Ghana. Die
Aschantiföderation war eines der wenigen afrikanischen Reiche, das es
bis Ende des 19. Jahrhunderts mit den britischen Kolonialtruppen
aufnehmen konnte und diese in mehreren Kriegen schlug. Wiki |
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es endgültig von den britischen
Kolonialherren bezwungen. Mit dem Aschantireich konkurrierten im Süden
des Landes die mit den Briten verbundenen Fantistaaten, die sich Ende
des 19. Jahrhunderts zur Konföderation der Fanti zusammenschlossen. Wiki |
Um 1820 übernahm das Colonial Office die britischen Handelsposten an der Goldküste. Zwischen den Briten und dem Volk der Fanti wurde ein Abkommen geschlossen, um sich gegen die Aschanti aus dem Binnenland zu verteidigen. Im Jahr 1874 erklärten die Briten den Küstenstreifen zur Kronkolonie. Das Aschantigebiet im Innern des Landes und auch die so genannten „Nördlichen Territorien“ wurden 1901 endgültig annektiert und vom Gouverneur in Accra direkt verwaltet. Einigen Küstenstädten wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts indigene Gemeinderäte zugestanden. 1925 kam es unter Gouverneur Gordon Guggisberg zu einer Verfassungsreform. Im Aschantiland und in den Nordterritorien wurde die indirect rule eingeführt. Die dortigen traditionellen Oberhäupter waren dem Gouverneur in Accra direkt unterstellt. In der eigentlichen Colony an der Küste wurde ein Legislativrat mit 29 Mitgliedern eingeführt, in welchem erstmals neun Afrikaner vertreten waren. Am Zweiten Weltkrieg nahmen über 40.000 Soldaten aus der Goldküste auf der Seite des Britischen Empires teil. Der Großteil davon wurde in Südostasien eingesetzt. |
Am 6. März 1957 wurden die britische Kronkolonie Goldküste und Britisch-Togoland unter dem Namen Ghana unabhängig. Im Mai 1956 hatte sich in Britisch-Togoland, also in dem seit dem Ende des Ersten Weltkriegs unter britischer Verwaltung stehenden Teil der ehemaligen deutschen Kolonie Togo, in einer Volksabstimmung eine Mehrheit für den Anschluss an den neuen Staat entschieden. Der 6. März wurde bewusst als Tag der Unabhängigkeitserklärung gewählt, da am 6. März 1844 die Fanti-Föderation einem Vertrag mit den Briten zugestimmt hatte, durch den die Föderation zu einem britischen Protektorat wurde. Das Aschantiland und die Northern Territories wurden erst 1901 endgültig von Großbritannien annektiert. Nach der wiedererlangten Unabhängigkeit wurden die Verbindungen mit Großbritannien jedoch nicht gekappt. Ghana wurde als erstes schwarzafrikanisches Land Vollmitglied im Commonwealth of Nations. Danach mehrere Militärputsche. letzte Wahl 2016
|
|
Guinea |
Um das Jahr 900 wanderten aus Nordosten die Mandingue nach Guinea ein. Der Stamm der Soussou ließ sich in Niederguinea nieder, die weniger zahlreichen Malinké siedelten in Oberguinea. Die aus Pygmäenvölkern bestehende Urbevölkerung wurde vertrieben. 1726 entstand im Fouta Djallon, im heutigen Mittelguinea, die Fulbe-Theokratie. Sie endete 1905 mit der Deportation des letzten Königs von Labé, Alpha Yaya, nach Dahomey.
|
Ab 1850 begannen systematische Kolonisierungsversuche durch Frankreich, die auf zum Teil heftigen Widerstand stießen, vor allem im heutigen Oberguinea unter der Führung von Samory Touré. Nachdem Deutschland 1885 seine Ansprüche auf Kapitaï und Koba aufgegeben hatte, wurde das heutige Guinea 1892/93 als Teil Französisch-Westafrikas französische Kolonie.
|
Am 28. September 1958 entschied Guinea sich in einer Volksabstimmung als einzige französische Kolonie in Afrika für die vollständige Unabhängigkeit. Es folgte die Ausrufung am 2. Oktober 1958 der Ersten Republik mit Ahmed Sékou Touré als Staatspräsidenten; es kam zum Bruch mit Frankreich. Im November 1958 nahm Guinea diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf. Im November 1970 erfolgten die portugiesische Landung in Guinea und ein Umsturzversuch von Exilguineern. Die Operação Mar Verde (‚Operation Grünes Meer‘) scheiterte jedoch. Nach dem Tod Sekou Tourés am 26. März 1984 übernahm am 3. April 1984 der Oberst Lansana Conté die Macht, gestützt auf ein Militärkomitee. Es kam zur Proklamation der 2. Republik. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs 1990 in den Nachbarländern Liberia und Sierra Leone kamen Tausende von Flüchtlingen nach Guinea; zeitweise bis zu 700.000. Am 19. Dezember 1993 wurde in der ersten demokratischen Präsidentschaftswahl General Lansana Conté als Präsident bestätigt.Wiki |
Bis heute unfriedlich durch interne afrikanische Konflikte und Rebellen |
|
Guinea-Bissau | Seit dem 13. Jahrhundert gehörte der östliche Teil des heutigen Guinea-Bissaus zum Königreich Kaabu. 1446 erreichten erste portugiesische Seefahrer und Händler die obere Guineaküste. Wiki |
1879 wurde die Provinz Portugiesisch-Guinea gegründet. Zuvor war der Distrikt Guinea von den Kapverdischen Inseln aus verwaltet worden. Wiki |
Amilcar Lopes Cabral gründete am 19. September 1956 die PAIGC
und führte von 1963 bis zu seiner Ermordung im Januar 1973 den
Unabhängigkeitskrieg gegen die Portugiesen. Als die PAIGC 1972 den
Großteil des Landes unter Kontrolle hatte, ließ sie Landeswahlen
abhalten. Die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus wurde am 24. September 1973
proklamiert und am 10. September des folgenden Jahres von Portugal
anerkannt. Bis heute ist der 24. September der Nationalfeiertag
Guinea-Bissaus. Wiki |
Am 12. April 2012 wurde Carlos Domingos Gomes Junior, der Favorit bei
den anstehenden Präsidentenwahlen am 29. April, von Soldaten in seinem
Haus festgenommen. Der bisherige Staatschef Malam Bacai Sanha starb im
Januar. Das Militär übernahm die Kontrolle.
Die Präsidentenwahlen vom 18. Mai 2014 entschied der ehemalige Finanzminister José Mário Vaz mit 61 % der Stimmen für sich. Wiki |
|
Kamerun | Bis 1884 wurde das Gebiet des heutigen Staates Kamerun von einer
Vielzahl unterschiedlich organisierter Gesellschaften besiedelt. Der europäische Einfluss begann im Jahr 1472, als portugiesische Seeleute an der Küste Kameruns landeten. Kamerun erhielt seinen Namen aufgrund der vielen Krabben im Fluss Wouri (damals Rio de Camarões, Krabbenfluss). Um 1520 begann ein Handel mit den Portugiesen insbesondere mit Elfenbein und Zuckerrohr. Der Sklavenhandel erlangte an der Kameruner Küste nie eine besondere Bedeutung; schon 1820 wurde der Sklavenhandel aufgehoben und die Sklavenhändler wurden verfolgt. Schließlich unterzeichneten am 10. Juli 1840 die Douala-Könige mit Großbritannien die völkerrechtlichen Verträge für das weltweite Verbot des Menschenhandels bzw. der Sklaverei. (Zum Vergleich: In den USA wurde die Sklaverei 1865, in Brasilien 1888 und in Saudi-Arabien 1963 abgeschafft.) Der Sklavenhandel wurde im 19. Jahrhundert durch den Handel mit Palmöl und Palmkernen abgelöst. Die starke Nachfrage war ein Ergebnis der industriellen Revolutionen in Teilen Europas. Wiki |
1868 wurde durch die Errichtung von Handelsniederlassungen des Hamburger Handelshauses Woermann an der Mündung des Wouri der deutsche Einfluss auf Kamerun immer stärker. Am 14. Juli 1884 schloss der deutsche Generalkonsul Gustav Nachtigal als Kaiserlicher Kommissar mit mehreren Headmen der Duala und anderen regionalen Herrschern Schutzverträge ab und proklamierte damit das Schutzgebiet Kamerun als Deutsche Kolonie. Dabei bezog sich die Namensgebung zunächst auf den Schutz deutscher Wirtschaftsinteressen.[20] Die faktische Inbesitznahme des Hinterlandes und die gewaltsame oder kooperative Integration der dortigen Gesellschaften vollzog sich allerdings erst in den folgenden 30 Jahren und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges noch nicht endgültig abgeschlossen. Im Jahr 1911 erfolgte im Marokko-Kongo-Abkommen auf Kosten der französischen Kolonien in Zentralafrika eine bedeutende Vergrößerung der Kolonie (Neukamerun). Die hierdurch angeschlossenen Territorien gingen allerdings auf der Grundlage des Artikel 125 des Versailler Vertrags wieder an Frankreich. Im Ersten Weltkrieg konnte sich die zahlenmäßig und materiell unterlegene Schutztruppe zwei Jahre in Kamerun halten. 1916 ergab sich die letzte Garnison in Mora (Nordkamerun) der britischen Kolonialarmee. Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an Großbritannien und Frankreich gab. Es kam zur Aufteilung des Landes, bei der Frankreich vier Fünftel erhielt. Frankreich betrieb eine massive Assimilationspolitik. Der Gebrauch lokaler Sprachen in Schulen wurde verboten. Auch wurden nach der Weltwirtschaftskrise die Mobilität eingeschränkt und ein Zwangsarbeitsstatut verhängt, das an das deutsche Zwangsarbeitssystem vor dem Krieg erinnerte. Die Bananen- und Kakaoplantagen am Kamerunberg lagen nach 1919 im britischen Mandatsgebiet. Sie wurden enteignet, aber 1924 konnten die deutschen Unternehmen die Pflanzungen auf einer Londoner Auktion zurückkaufen. Nach 1933 wurden die Kameruner Plantagen zum Versuchsfeld einer zukünftigen nationalsozialistischen Kolonialwirtschaft („Deutsche Kamerun-Bananen“)wiki
|
1956 wurde durch das Rahmengesetz Deferre („loi-cadre Deferre“) den französischen Kolonien und Mandatsgebieten (Togo und Kamerun) eine interne und begrenzte Autonomie zugestanden. 1957 wurde durch allgemeine Wahlen die Assemblée législative du Cameroun (deutsch etwa „Kamerunische verfassungsgebende Versammlung“) bestimmt. Am 10. Mai 1957 wurde durch den französischen Hochkommissar (Pierre Messmer) André Marie Mbida als Ministerpräsident der ersten kamerunischen Regierung ernannt, die begrenzte Kompetenzen hatte (insbesondere die Bereiche Sicherheit, Außenpolitik und Währungspolitik verblieben bei Frankreich). Nach dem Sturz der Regierung Mbida 1958 wurde er von Pierre Messmer durch Ahmadou Ahidjo ersetzt. Im Oktober 1959 wurde der Notstand („état d’urgence“) ausgerufen, der ihm weitreichende Vollmachten verschaffte. Am 13. März 1959 entschied, auch nach Pressionen der Mandatsmacht Frankreich, die Vollversammlung der Vereinigten Nationen in der Resolution 1349, dass vor der Unabhängigkeit keine Volksbefragung zur Wahl des ersten Präsidenten nach der Unabhängigkeit durchgeführt werden müsste.Wiki Ab 1945 kam es wiederholt zu Aufständen gegen die französischen Sicherheitskräfte und zum Kampf um die Unabhängigkeit des französischen Treuhandgebietes. 1948 entstand aus dem Umfeld der gewerkschaftlichen Bewegung die Union des Populations du Cameroun (UPC), welches bis zu ihrem Verbot durch den Hochkommissar Roland Pré am 13. Juli 1955 sich mit politischen Mitteln für die Unabhängigkeit des Mandatsgebiets einsetzte. Der bewaffnete Kampf der UPC respektive genauer ihres militärischen Armes der ANLK (Armée nationale de Liberation du Kamerun, man beachte die deutsche Schreibweise) zunächst gegen die Mandatsmacht Frankreich und später gegen die Regierung Ahidjo begann Mitte 1955 und Ende 1971 mit der Hinrichtung von Ernest Ouandié im Januar 1971 in Bafoussam[25] Wiki |
1972 wurden Reformen durchgeführt. Die Bundesrepublik Kamerun wurde in einen Einheitsstaat umgewandelt, die Vereinigte Republik Kamerun. Nach dem Rücktritt des Staatspräsidenten Ahidjo am 6. November 1982 wurde sein Premierminister Paul Biya zum Staatsoberhaupt und Vorsitzenden der Einheitspartei UNC. Er gewann 1984 die Wahlen und konnte einen Putschversuch vereiteln. Mit der neugegründeten Einheitspartei RDPC versprach Biya die Demokratisierung
des Landes und mehr soziale Gerechtigkeit. Die Wahlen im Jahr 1988
gewann Biya, weil es keinen Gegenkandidaten gegeben hatte. Die
wirtschaftliche und soziale Krise des Landes während der 1980er Jahre
wurde ihm und seinem korrupten Kabinett angelastet, sie belastete die
Regierung. Die Forderungen nach Pressefreiheit und Beendigung des Einparteiensystems
wurden immer lauter. Mit der Zulassung der Pressefreiheit erschienen
viele kritische Zeitungen, und die Opposition im Land wurde immer
stärker. Anfang der 1990er Jahre kam es vermehrt zu Unruhen und
Generalstreiks mit der Forderung nach dem Ende der Monopolstellung der
RDPC. Biya gab dem Druck der Straße zögerlich nach und ließ die Bildung
von Oppositionsparteien zu, so dass 1992 die ersten freien Wahlen
stattfanden, bei denen Biya erneut gewann. Wiki |
|
Kap Verde | Die unbewohnten Inseln wurden 1445 von António Fernandes umrundet und 1456 von dem in portugiesischen Diensten fahrenden Venezianer Alvise Cadamosto entdeckt und erstmals betreten (Boa Vista). Antonio da Noli, ein ebenfalls im Auftrag des portugiesischen Prinzen Heinrich des Seefahrers fahrender genuesischer Kapitän, setzte ab 1458 im Zusammenwirken mit Diogo Gomes die Erkundung der Inseln fort, entdeckte den größten Teil der übrigen östlichen Kapverden, taufte den Archipel auf den Namen Ilhas de Cabo Verde
und begann ab 1461 als Gouverneur der portugiesischen Krone mit der
Besiedlung der Inseln. Tatsächlich behauptete Diogo Gomes später, als
erster der beiden die Insel Santiago von weitem gesichtet und auch als
erster betreten zu haben. Antonio da Noli gelang es jedoch früher, die
Rückreise nach Portugal anzutreten, und er wurde daraufhin
verständlicherweise von Heinrich dem Seefahrer mit dem Zuspruch der
Entdeckung belohnt, die nach den Worten von Diogo Gomes „ich, Gomes,
entdeckt habe“. Aufgrund der Rivalität der beiden gilt deshalb Diogo
Gomes in der portugiesischen Geschichtsschreibung als der wahre
Entdecker der Hauptinsel Santiago Wiki |
|
Während des Estado Novo unter António de Oliveira Salazar erlangte Kap Verde eine traurige Berühmtheit durch das Konzentrationslager Tarrafal (Campo do Tarrafal) auf der Insel Santiago. Auch innerhalb Portugals prägten linke Intellektuelle aus der damaligen portugiesischen Überseeprovinz der Kapverden, allen voran Amílcar Cabral und dessen Halbbruder Luís Cabral, die gemeinsame Bewegung gegen das autoritäre Regime des sogenannten Estado Novo und dessen Kolonialkrieg mit. Am 25. April 1974 brachte die Nelkenrevolution die Diktatur unter Staatspräsident Marcelo Caetano schließlich zu Fall. Wie in allen portugiesischen Überseegebieten wurde unter dem Vorsitz eines Hohen Kommissars der neuen linksgerichteten portugiesischen Militärregierung (Revolutionsrat) die Bildung einer gemischten Übergangsverwaltung vereinbart, die freie Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung und die Entlassung der Kapverden in die Unabhängigkeit vorbereiten sollte. Die Partido Africano da Independência da Guiné e Cabo Verde (PAIGC, portugiesisch für „Afrikanische Partei für die Unabhängigkeit von Guinea und Kap Verde“) hatte sich im Widerstand gegen die Diktatur einen hohen Vertrauensvorschuss erworben und dominierte diese Wahlen. Sie errang alle Sitze in der verfassunggebenden Versammlung und strebte nun, wie ihr Name schon sagt, die Vereinigung der Kapverden mit Guinea-Bissau an, der vormaligen portugiesischen Überseeprovinz Guinea auf dem afrikanischen Festland. Am 5. Juli 1975 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen, und die links-nationale Befreiungsbewegung PAIGC wurde zur allein regierenden Partei. Erster Staatspräsident des gemeinsamen Staats wurde Aristides Pereira. Den Wahlsieg nutzte die marxistisch geprägte PAIGC umgehend zum Ausbau ihrer Machtpositionen und zur Errichtung einer neuerlichen, nunmehr eben linksgerichteten Einparteien-Diktatur. Eine der ersten Maßnahmen waren die Gründung einer marxistischen Einheitsgewerkschaft, der sofort das Verbot aller freien und unabhängigen Gewerkschaften folgte. Wiki
|
unbewohnte Inseln Sklavenhandel später marxistische Diktatur |
|
Kenia | Das Gebiet des heutigen Staates Kenia war bereits vor mehr als vier Millionen Jahren von frühen Vormenschen wie Australopithecus anamensis und Kenyanthropus platyops besiedelt und gehört zu jenen Regionen Afrikas, in denen sich die Gattung Homo entwickelte. Wiki Am Ende des ersten Jahrtausends entstand an der Küste eine Kette von kleineren und größeren Handelsstädten, die eng mit der arabischen Welt verbunden waren. Auch der Islam breitete sich aus. Die Küstenbereiche wurden Teil der multikulturellen und multiethnischen Swahili-Gesellschaft. Mombasa und Lamu waren jeweils unabhängige Städte innerhalb der urbanen Küstengesellschaft, die um 1300 ihre volle Blüte erlebten. An vielen Orten wurden Moscheen und prächtige Häuser der örtlichen Eliten errichtet. Einige Städte hatten sogar eine eigene Münzprägung. Wiki Durch den Einfluss der Portugiesen von 1593 bis 1698 wurde die Unabhängigkeit der Küste stark eingeschränkt. Die Migration aus vielen Anrainergebieten des Indischen Ozeans, aus Indien, Arabien sowie aus dem Inland dauerte aber unvermindert an. 1698 eroberte das arabische Oman das Gebiet. Ab 1730 ernannte die omanische Yarubi-Dynastie dem einheimischen Mazrui-Clan zum Verwalter der Küste, was zu einer selbstständigeren Entwicklung führte. Als in Oman die Yarubi-Dynastie von der Busaidi-Dynastie gestürzt wurde, geriet auch die kenianische Küste wieder unter stärkere Kontrolle des Omans. Über die Gesellschaften und die Kultur im Inneren Kenias war weiterhin wenig bekannt. Die swahilischen Küstenhändler betrieben den Handel mit Elfenbein und Sklaven über Zwischenhändler, die den Landstreifen hinter der Küste bewohnten. Von ihnen hörten sie, dass die Bewohner des Inneren gefährliche und grausame Menschenfresser seien, vor denen sich Fremde in acht nehmen müssten. Schätzungen gehen von ca. 2,5 Millionen Menschen auf dem Gebiet Kenias um 1800 aus.[4] Wiki |
Die Geschichte Kenias als Kolonie beginnt 1885 mit einem deutschen Protektorat über die Besitzung Witu an der Küste des Sultanats von Sansibar. 1888 kam die Imperial British East Africa Company nach Kenia und verwaltete bis 1895 Britisch-Ostafrika. Deutschland übergab Witu gemäß dem sogenannten Helgoland-Sansibar-Vertrag von 1890 an die Briten. 1895 rief die britische Regierung Britisch-Ostafrika als Protektorat aus und gab 1902 das fruchtbare Bergland als Siedlungskolonie für Weiße frei. 1920 wurde Kenia offiziell zur Kronkolonie. Wiki1888 kam die Imperial British East Africa Company (IBEA) nach Kenia und verwaltete bis 1895 Britisch-Ostafrika. Die IBEA errichtete entlang der bestehenden Karawanenrouten einzelne Stationen mit sehr schwacher Besetzung. Solange die Eisenbahn zum Victoria-See im Bau war, war es in erster Linie Absicht, den Transportweg zum Protektorat Buganda zu sichern. Das führte dazu, dass jene Chefs im Inneren, die bereits durch den Handel mit Elfenbein und Sklaven mit den swahilischen Kaufleuten von der Küste an Einfluss gewonnen hatten, enge Kontakte zu den ersten Europäern in Kenia pflegten. Unterstützung erhielten die Stationen vor allem von den Massai, die sich in großer Zahl als Hilfs-Militär verpflichteten. Wiki |
Kenia durchlebte Kolonialgeschichte und war lange Zeit in der Hand der Briten. Von 1952 bis 1960 war Kenia auf Grund von Aufständen im Ausnahmezustand. 1957 fanden die ersten Wahlen statt. Die Kenya African National Union (KANU) bildete die erste Regierung. Am 12. Dezember 1963 wurde Kenia unabhängig. Ein Jahr später wurde Jomo Kenyatta der erste Präsident der Republik Kenia, in der ein Einparteiensystem galt. Wiki |
||
Komoren | Archäologen haben auf Anjouan Spuren einer Siedlung aus dem 6. Jahrhundert gefunden. Es wird vermutet, dass austronesische Einwanderer, die im 1. Jahrtausend n. Chr. auf dem Seeweg aus Indonesien kamen und auf Madagaskar landeten, auch auf den Komoren siedelten. Daneben kamen Bantu aus Ostafrika (vor allem Mosambik). Wiki Araber und Perser besuchten die Inseln ebenfalls; ab dem 15. Jahrhundert ließen sie sich vermehrt auf den vier Hauptinseln nieder, führten den Islam ein, gründeten Sultanate vorwiegend in der Küstengegend und drängten die alte Bevölkerung in das Innere der Inseln ab. Im 16. Jahrhundert waren die Komoren ein regionales Handelszentrum, das Reis, Gewürze, Ambra und Sklaven in ostafrikanische und nahöstliche Hafenstädte exportierte. Wiki Die ersten europäischen Besucher waren Portugiesen, die 1505 auf Grande Comore landeten. 1527 erscheinen die Komoren erstmals auf einer portugiesischen Karte. Die Europäer vermochten jedoch lange keinen prägenden Einfluss auszuüben. Die von Portugiesen, Niederländern und Franzosen im 16. Jahrhundert gegründeten Niederlassungen wurden schon bald wieder aufgelöst. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der arabisch-islamische Einfluss dominierend. Die Shirazi-Sultane eigneten sich größere Ländereien an, die sie von einheimischen Arbeitskräften, häufig aber auch von aus Ostafrika importierten Sklaven bewirtschaften ließen. 1865 waren schätzungsweise 40 % der Bevölkerung Sklaven. Ab dem späten 18. Jahrhundert führten die Sakalava aus Madagaskar Sklavenjagden auf den Komoren durch und entvölkerten Mayotte nahezu; diese Überfälle endeten, nachdem die Merina die Königreiche der Sakalava erobert hatten. Danach ließen sich Gruppen von Sakalava und Betsimaraka auf Mayotte und Mohéli nieder. Wiki |
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Rivalität zwischen Frankreich und Großbritannien um die Inseln im westlichen Indischen Ozean. Im Raum der Komoren setzte sich Frankreich durch, das 1841 Mayotte in seinen Besitz nahm; 1886 kamen auch die restlichen drei Inseln unter französisches Protektorat. 1912 dankte der letzte Sultan ab, und die Komoren kamen unter eine Kolonialverwaltung mit Hauptort Dzaoudzi auf Mayotte. Unter der Kolonialherrschaft wurde die Sklaverei abgeschafft; Wiki |
Am 6. Juli 1975 wurde einseitig die Unabhängigkeit der Komoren erklärt. Am darauffolgenden 3. August stürzte eine Koalition von sechs Parteien Abdallah; wer hinter dem Putsch stand und insbesondere inwiefern Frankreich eine Rolle spielte, ist bis heute unbekannt. Eine neue Regierung unter Ali Soilih übernahm die Macht. 1975 trat Paris an den Söldner Bob Denard heran um den Präsidenten der Komoren Ahmed Abdallah durch Ali Soilih zu ersetzen. Denard kam mit ungefähr zehn Söldnern auf die Komoren, wo sich Anhänger von Soilih anschlossen. Es gab nur eine kurze Schießerei, Abdallah wurde nach Paris ins Exil geschickt und die Komoren hatten einen neuen Präsidenten Ali Soilih. Wiki
|
||
Kongo, Demokratische Republik | Die Urbevölkerung des heutigen Staates bestand aus Pygmäen,
welche heute nur noch eine kleine Minderheit darstellen. Über
Jahrhunderte hinweg wanderten Bantuvölker ein, es entstanden
verschiedene Gesellschaftsformen, von Jägern und Sammlern über
Ackerbaubevölkerungen bis hin zu größeren Staatswesen. Unter den dortigen Staaten trat insbesondere das im 14. Jahrhundert gegründete Königreich Kongo, eines der größten afrikanischen Staatswesen überhaupt, hervor. Im 15. Jahrhundert erkundeten portugiesische Seefahrer das Gebiet der Kongomündung und nahmen 1491 diplomatische Beziehungen zum Kongoreich auf. Der König besuchte Portugal und trat zum Katholizismus über, und es begann eine kurze Phase annähernd gleichberechtigten Umgangs zwischen dem Kongo und Portugal. In der Neuzeit lieferte das Kongoreich Sklaven in die amerikanischen Kolonien, die Einnahmen aus dem Sklavenhandel ließen eine reiche Oberschicht in den afrikanischen Hafenstädten entstehen. Vom 16. Jahrhundert an war das Kongoreich im Niedergang begriffen. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte die völlige Zerstörung des Königreiches sowie seine Ausbeutung und Plünderung durch Sklavenjäger, die nach dem Zerfall der portugiesischen Vorherrschaft durch Niederländer und Briten fortgeführt wurde. Am Anfang des 18. Jahrhunderts war das Kongoreich fast vollständig zerfallen. 1866 zogen die letzten Portugiesen ab.[J 1] wiki |
Der belgische König Leopold II. jedoch, von dem Gedanken an ein Kolonialreich seit langem fasziniert, wollte die Gelegenheit nutzen. 1885 vereinnahmte Leopold den Kongo im Nachgefolge der Kongokonferenz als seinen „Privatbesitz“. Nominell war der neu geschaffene Staat vollständig selbstständig gegenüber der Kolonialmacht Belgien. Der Kongo-Freistaat besaß eine eigene Regierung in Boma, die nur Leopold Rechenschaft abzulegen hatte, eine eigene Armee (die „Force Publique“), sowie eigene diplomatische Vertretungen in anderen Staaten. Die einheimische Bevölkerung war von den politischen und militärischen Eliten des Staates ausgeschlossen. Dieser Status jenseits allen Völkerrechts war in der ganzen Kolonialgeschichte einzigartig. Da mit dem Kongo zugleich auch alle seine Bewohner als rechtloser Privatbesitz angesehen wurden, kam es bei der wirtschaftlichen Ausbeutung (Kautschukboom) zu solch grausamen Exzessen, dass sie als so genannte Kongogräuel 1908 international für Aufsehen und Empörung sorgten und Leopold zur Übergabe des Kongo als „normale“ Kolonie an den belgischen Staat zwangen. Zwar verbesserten sich die Verhältnisse nun ein wenig, aber nach wie vor wurden der Kongo und seine Bevölkerung von der autoritären Kolonialmacht Belgien ausgebeutet. Mit den weltweit in den Kolonien zunehmenden Unabhängigkeitsbestrebungen wuchs auch im Kongo der Druck nach staatlicher Selbstbestimmung. Nach ersten Unruhen in der Hauptstadt Léopoldville und unter dem Druck der Weltöffentlichkeit zog sich Belgien Anfang 1959 schlagartig aus dem Kongo zurück und hinterließ ein Chaos.
|
Am 30. Juni 1960 wurde die „Republik Kongo“ unabhängig. Joseph Kasavubu, Führer der Alliance des Bakongo (ABAKO), wurde Staatspräsident. Der bedeutende Panafrikanist und Führer der kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung Patrice Lumumba
wurde der erste Ministerpräsident des jungen Landes, das er allerdings
aufgrund mangelnder Fachkräfte und angesichts sezessionistischer
Bestrebungen, insbesondere in der Provinz Katanga, nicht zusammenzuhalten vermochte. Insbesondere die kontinuierlichen Interventionen Belgiens, der USA, aber auch der Sowjetunion führten zu einem allmählichen Zerreißen der jungen Nation. Wiki |
Mobutu begann eine Afrikanisierung
des Landes und versuchte, die europäischen Einflüsse im Land zu
eliminieren. Europäische Unternehmen wurden verstaatlicht, 1971 das Land
in Zaire umbenannt. Mobutu errichtete einen Einparteienstaat mit einem bizarren Personenkult, der erhebliche Unterstützung aus westlichen Ländern erhielt, und bekämpfte dafür den Einfluss der Sowjetunion in Afrika. Wiki Unter dem Eindruck des Niedergangs der zairischen Wirtschaft und dem Ende des Ost-West-Konflikts stimmte Mobutu ab 1990 einer schrittweisen Demokratisierung des Landes zu, die aber zu keinem Erfolg führte. Das Ende der Diktatur Mobutus begann stattdessen mit dem Völkermord in Ruanda, in dessen Folge Hunderttausende der am Völkermord beteiligten Hutu nach Zaire flohen. Einer Allianz der neuen ruandischen Tutsi-Regierung und verschiedener Mobutu-Gegner gelang es schließlich innerhalb weniger Monate, ganz Zaire zu erobern und den schwer kranken und international mittlerweile isolierten Mobutu zu stürzen. Der Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila wurde 1997 neuer Präsident und benannte Zaire wieder in Demokratische Republik Kongo um. Die einstigen Verbündeten hatten sich rasch zerstritten, und 1998 versuchten erneut von Ruanda gestützte Rebellenorganisationen von Osten aus das Land zu erobern. Eine Intervention von Angola und Simbabwe auf Seiten Kabilas konnte den Sturz der Regierung aber abwenden, und es entwickelte sich ein jahrelanger Stellungskrieg; das Land wurde schließlich in mehrere Machtbereiche aufgespalten. Langwierige Verhandlungen beendeten 2003 den Krieg, alle Kriegsparteien bildeten eine gemeinsame Übergangsregierung. Wiki Joseph Kabila gewann schließlich die im Friedensvertrag vorgesehene Wahl im Jahre 2006 und ist damit erster frei gewählter Präsident der Demokratischen Republik Kongo seit 1965. Mit Kabila führt zum ersten Mal seit 1960 ein Mann den Staat, der zu Gesprächen zur Befriedung und Stabilisierung der Region bereit ist.[18] Ihm im Wege steht dabei allerdings der fast vollständige Zerfall der Infrastruktur, Verwaltung und Wirtschaft des Landes und insbesondere die Ausplünderung der äußerst rohstoffreichen Ostprovinzen des Kongo, in denen die Zentralregierung fast völlig machtlos ist, durch Uganda, Ruanda und verschiedene lokale Machthaber. Wiki Das Land ist bis heute chaotisch siehe Wiki |
|
Kongo, Republik | Seit dem 10. Jahrhundert siedelten Batéké und andere Bantustämme, die von Nigeria eingewandert waren, im unteren Kongobecken. Im 13. Jahrhundert entstanden dort verschiedene Königreiche, die jedoch meist durch den Sklavenhandel seit dem 17. und 18. Jahrhundert an der Kongomündung zerstört wurden. | Im Jahr 1766 begann die französische Mission, ab 1875 begann die Erforschung des Landes durch Pierre Savorgnan de Brazza. Um 1880 wurde das Reich Teke der Batéké durch einen sog. Schutzvertrag ein französisches Protektorat.
Schon bald wurde ein Militärposten am Kongo gegründet, aus dem die
Stadt Brazzaville entstand. Im Jahre 1883 begann die Gründung von Pointe
Noire. Um 1891 wurde das Reich die französische Kolonie Kongo (ab 1903
„Mittelkongo“ – „Moyen Congo“ genannt). 1910 wurde es gemeinsam mit Gabun zum Generalgouvernement von Französisch-Äquatorialafrika erklärt. Brazzaville zählte damals ca. 6000 Einwohner, wuchs jedoch rasch durch den Zuzug von Wanderarbeitern, die bis aus dem Tschad und aus Dahomey kamen. Dadurch entstand in Brazzaville ein buntes Völker- und Sprachgemisch. 1911 ging der Nordteil der Kolonie an Deutsch-Kamerun, nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet wieder rückgegliedert. Wiki |
1946 wurde der Kongo französisches Überseeterritorium, 1958 eine autonome Republik in der Union française und schließlich 1960 die unabhängige Kongolesische Republik (Kongo-Brazzaville) (im Unterschied zur damaligen Republik Kongo (Kongo-Leopoldville),
der heutigen Demokratischen Republik Kongo am linken Ufer des Flusses).
Die Hauptstadt zählte damals etwa 100.000, um 1980 etwa 400.000
Einwohner. Wiki |
1990, nach Wegfall der Unterstützung durch die sozialistischen Staaten, begann die Abkehr vom Sozialismus
und 1991 wurde schließlich die „Republik Kongo“ ausgerufen. Erst ab
1992 gab es echte demokratische Wahlen, in denen Sassou-Nguesso Pascal
Lissouba unterlag. Von 1997 bis 1999 tobte jedoch ein das Land lähmender
Bürgerkrieg,
der mit dem Sieg der sog. Cobra-Milizen des aus dem französischen Exil
zurückgekehrten Denis Sassou-Nguesso über die Milizen des amtierenden
Präsidenten Pascal Lissouba und des ehemaligen, 1992 unterlegenen
Präsidentschaftskandidaten Bernard Kolelas endete Wiki |
|
Lesotho |
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts vergrößerte der Zulu-König Shaka sein Reich immer weiter. Das Gebiet, auf dem die Stämme der Basotho lebten, sollte als Nächstes folgen. Dies war die düstere Zeit der Lifaqane (deutsch etwa: die Notzeiten), in der räuberische Horden die Bevölkerung terrorisierten. Es herrschte eine Hungersnot, die so schwer war, dass in einigen Teilen Lesothos Kannibalismus betrieben wurde.[14] In heftigen Auseinandersetzungen war es den Basotho, vereinigt und geführt vom 1820 zum morena ernannten Moshoeshoe I., möglich, sich gegen den Ansturm der Zulu zu wehren und ihr Land zu sichern. Moshoeshoe ließ Festungen in Butha-Buthe und Thaba Bosiu errichten, wo er vielen Flüchtlingen Schutz bot. Durch geschickte Verhandlungen gelang es ihm, sein Einflussgebiet zu erweitern, indem er sich die Gunst und das Vertrauen benachbarter Stämme sicherte. Er wird daher oft als Moshoeshoe der Große bezeichnet und gilt als Gründer der Basotho-Nation. In der Außenpolitik wurde er vom französischen Missionar Eugène Casalis unterstützt.
|
Ab dem Jahr 1830 drangen die Buren auf der Suche nach Land für neue Siedlungen vor und überquerten erstmals den Vaal. Als immer mehr Voortrekker als Folge der Spannungen zwischen Buren und Briten am Kap im sogenannten Großen Treck
zwischen 1836 und 1838 nach Nordosten zogen, kam es zu
Auseinandersetzungen der Europäer mit den Truppen Moshoeshoes. Soldaten
des neu gegründeten Oranje-Freistaats
drangen immer weiter in das Siedlungsgebiet der Basotho, was Häuptling
Moshoeshoe dazu veranlasste, die Briten um Schutz zu ersuchen. 1843
wurde zwischen den Basotho und der britischen Kapkolonie
ein Schutzvertrag unterzeichnet, der aber im Jahr 1859 wieder aufgelöst
wurde, um die angespannten britischen Beziehungen zu den Burenrepubliken
zu entlasten. Einem erneuten Angriff der burischen Truppen 1865 konnte
das Reich Moshoeshoes nicht standhalten und musste einen Großteil seiner
fruchtbaren Gebiete auf dem Highveld an den Oranje-Freistaat abgeben.
Kurz vor einer endgültigen Niederlage der Basotho griffen die Briten
ein, da sie eine zu große Ausdehnung der Burenstaaten fürchteten, und
machten das verbliebene Land im Jahr 1868 als Basutoland zur britischen
Kolonie. Moshoeshoe gelang es jedoch, durch geschickte Diplomatie die
Autonomie seines Reiches sicherzustellen. Ein Jahr nach seinem Tod 1870
ging die Autonomie verloren und Basutoland wurde an die Kapkolonie
angeschlossen. Wiki Die Bekämpfung eines Aufstands des Häuptlings Moorosi 1879 und der darauf folgende so genannte Gun War zwischen 1880 und 1881 waren für die Kapkolonie derart kostspielig und wirkungsarm, dass Basutoland im Jahr 1884 wieder direkt unter britische Verwaltung gestellt wurde, diesmal als Kronkolonie. Wiki |
1959 wurde die erste Kolonialverfassung unterzeichnet und erlaubte im Jahr 1960, dem Krönungsjahr von Moshoeshoe II., die ersten freien Wahlen des Landes. Die folgenden Wahlen 1965
gewann die BNP knapp und führte Basutoland ein Jahr später mit dem
neuen Namen Lesotho in die Unabhängigkeit. Als Staatsform wurde die konstitutionelle Monarchie gewählt, erster Premierminister Lesothos wurde der BNP-Vorsitzende Leabua Jonathan. Wiki |
Im Juni 2014 suspendierte Thabane die Nationalversammlung, um einem Misstrauensvotum seines Koalitionspartners LCD zuvorzukommen. Er setzte den Chef der Lesotho Defence Force (LDF) ab; dieser verließ sein Amt aber nicht.[16]
Am 30. August 2014 versuchte die LDF, Thabane zu stürzen. Nur mit Hilfe
ausländischer Staaten, vor allem Südafrikas, konnte ein Putsch
abgewendet werden. Die für 2017 fälligen Parlamentswahlen wurden auf
Februar 2015 vorgezogen. Wiki |
|
Liberia |
Liberia war zunächst ein Projekt zur Ansiedlung ehemaliger Sklaven aus den Vereinigten Staaten und einer der ersten unabhängigen Staaten auf dem afrikanischen Kontinent. Konflikte zwischen den Nachkommen ehemaliger Sklaven und länger ansässigen Ethnien prägen das Land bis heute. Im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts erreichten Portugiesen die Küste des heutigen Liberia, erkundeten das Land jedoch nicht weiter. Der Landstrich wurde als Guinea-Küste – später auch als Pfefferküste bezeichnet. Wiki
|
Im Jahr 1822 kaufte die American Colonization Society,
eine Gesellschaft von weißen US-Amerikanern, den Küstenstreifen, um
dort freigelassene ehemalige Sklaven anzusiedeln und gleichzeitig selbst
Kolonialherren zu werden. Wiki |
Zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges lebten dort rund 12.000 Afroamerikaner. 1847 erklärte Liberia unter Präsident Joseph Jenkins Roberts seine Unabhängigkeit, die von vielen europäischen Staaten, aber erst 1862 von den USA anerkannt wurde. Wiki |
Die Hafenstadt Monrovia entwickelte sich seit dem 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Knotenpunkt im Seeverkehr. Nach der Berliner Kongokonferenz im Winter 1884–1885 mussten Teile des Landes an Frankreich abgetreten werden. Der Einfluss der USA verhinderte eine vollständige Annexion. Die afrikanische Bevölkerung erhielt 1904 Bürgerrechte und 1907 das Wahlrecht. 1926 wurde den US-Firmen Firestone und Goodrich Corporation ein Teil des Staatsgebietes für Gummiplantagen für 99 Jahre überlassen. Firestone begründete daraufhin in Liberia die größte Kautschukplantage der Welt. 1950 stellte Kautschuk einen Anteil von fast 90 Prozent am Gesamtexportvolumen Liberias, es bestand somit eine totale wirtschaftliche Abhängigkeit des Landes von den USA. Die Anhebung des Preises für Reis löste 1979 landesweite Demonstrationen und Unruhen aus. Am 12. April 1980 übernahm Samuel K. Doe nach einem Militärputsch die Macht. Damit begann eine 20-jährige Phase der politischen Instabilität. Doe wurde 1990 abgesetzt, gefoltert und getötet. Es folgte der 14 Jahre währende Bürgerkrieg. Nachdem der Waffenstillstand der Bürgerkriegsparteien 2003 besiegelt war, verließ Präsident Taylor das Land. Seit dem 16. Januar 2006 ist Ellen Johnson-Sirleaf gewählte Präsidentin Liberias. | |