Kalender
Kalender
versus Tarot. Unterschiedlicher können esoterische Richtungen fast gar
nicht sein. Tarot steht ein wenig für Freiheit und Chaos, ein Kalender
für starre Regeln und Erfassung von Gesetzmäßigkeiten, die auf
mathematischen Formeln und Naturgesetzen beruhen. Nur dem Menschen ist
es vorbehalten mit dem Tarot oder Kalender sich mit
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen.
Der
Sternenhimmelstuermer erstellte nicht ohne Absicht seinen eigenen
Kalender in Excel 2007, der so lange besteht, wie es Excel gibt. Wie
immer
kostenfrei der
Download des Kalenders,
der auch
als Terminkalender
allen
Ansprüchen gewachsen sein dürfte. Zusätzlich ist auf Blatt 2 eine
selbst angefertigte Tabelle für die numerologische Berechnung.
Wer nur Numerologische Berechnungen durchführen möchte, kann diese hochwertige selbst erstellte Exceltabelle für Excel 2000-2003 oder Excel 2007 gratis downloaden (ohne Makros, quelloffen, anpassbar, Beschreibung hier).
Warum ist dem
Sternenhimmelstuermer diese Abhandlung so wichtig? Auch in der
modernen Zeit ist der Kalender und seine Deutung ein Mittel der
Macht. Wenn Firmen wie Facebook ihre Daten in der Cloud sammeln, was
aus datenrechtlicher Sicht unhaltbar ist, dann legen Sie freiwillig die
Macht über ihre Zukunft in fremde Hände und lassen George Orwells
Vision von 1984 lebendig werden, zynischer Weise von den großen
Konzernen und nicht vom Staat verwirklicht...doch erstmal zurück zum
Kalender.
Vielleicht ein kleiner historischer Ausschnitt aus der Geschichte des Kalenders:
Irgendwo ca. 2800 vor Christus Geburt wurde der Mondkalender
entwickelt. Dieses beruhte auf die astronomische Tatsache, dass
es alle 29 bzw. 30 Tage im Jahr einen Vollmond gab. Nach 12 bzw.
13 Zyklen wiederholten sich die Jahreszeiten. Daher kommt dann auch die
schöne Bezeichnung Monat, was in der abendländischen Welt sich eben aus
dem Wort Mond ableitet!
In Ägypten waren hingegen waren hingegen Überschwemmungen des
Nils und daraus resultierende Anbauzeiten wichtiger als die
Bestimmung der Jahreszeiten. Diese richteten sich aber nicht nach
Mondzyklen. Aber ca. alle 365 Tage trat dieses landwirtschaftlich
wertvolle Phänomen auf. Dieses entspricht aus heutiger Sicht
astronomisch den Sonnenumlauf der Erde nach dem heliozentrischen
Weltbild - eben ein Jahr! Aus damiliger Sicht natürlich den
Sonnenumlauf um die Erde, die sich ja im Mittelpunkt des Universums
(geozentrisches Weltbild) befand. Das ganze wurde in 30 Tagesabschnitte
im Monat gegliedert und 5 Tage am Ende hinzugefügt, da sich
sonst alles verschiebt und mit den 12 Zyklen des Mondes irgendwie
auch hinhaut.
Sonnenrad (360 Grad) - der Laie sieht da schon gute Möglichkeiten der
Berechnung. Egal, ob man mit Pi oder mit anderen Formeln -
mit 360 kann man eine Menge Formen anwenden... Alle späteren Kalender
basieren auf dem Sonnenkalender...
Ca. 1000 Jahre später wurde dann von den Babylonier die sieben-Tage Woche eingeführt. Nach Wikipedia
auf Grund des Mondkalenders, was der Sternenhimmelstuermer
anzweifelt und lieber der Begründung von Isaac Asimov vertraut. Zitat:
...Da es sieben solcher Planeten gab
(wenn wir Mond und Sonne und Mond hinzuzählen, führten die Babylonier
die siebentägige Woche ein..." aus dem Buch Das Wissen unserer Welt, Goldmannverlag,1989, S. 29.
Dem Sternenhimmelstuermer scheint dieses Version plausibler. Bloß weil
wir heute mehr Planeten kennen, ist die alte sichtweise nicht falsch
und der Sternenhimmelstuermer ist in Bezug auf Geschichtsrevinismus in diesem Punkt sensibel, da natürlich es mit der Begründung mit dem Mondkalender das aus heutiger Sicht vielleicht harmonischer wirkt.
Übrigens schreibt Asimov nur wenige Zeilen später: ...Die
Astrologie ist zwar kompletter Unsinn, doch offenbarist der Wunsch,
etwas über die Zukunft zu erfahren, unausrottbar, und so glauben auch
heute noch viele ungebildete, naive oder einfach nur törichte Menschen
an Sie. "aus dem Buch Das Wissen unserer Welt, Goldmannverlag,1989, S. 29.
Hm, da wurde doch ein wenig über das Ziel hinausgeschossen...Astrologie
und Astronomie sind eher schwer trennbar. Menschen baten die Götter um
Hilfe...sahen die Sterne und Planeten und Sterne als deren Zeichen und
lernten diese zu deuten.
Deshalb Astrologen als ungebildet zu bezeichnen ist eine gewagte
Hypothese. Die seriöse Lehre der Astrologie setzt bekanntlich ein
hochgradiges Wissen an Astronomie, Physik, Mathematik voraus....und
deren Erkenntnisse beeinflussen Kunst, Kultur und Mythen...
Bereits in den damaligen Hochkulturen
bedienten sich Priester der Macht des Kalenders, um Prognosen für die
Zukunft zu erstellen. Für die Landwirtschaft war es seit jeher wichtig,
die Zeit einzuteilen - zu den richtigen Zeiten zu säen und zu ernten.
Mit dem Mondkalender konnten die Vollmondnächte erfasst werden, an
Gestirnen wurde der Ausgang von Schlachten berechnet...Die alten
Sterndeuter, Astrologen und... waren durchaus auch recht pragmatisch
orientiert, bevor Sie sich nach Bröckeln ihres Machtmonopols durch die
Wissenschaft in sich selbst zurückzogen und Esoteriker wurden, die
leider immer mehr den Bezug zu ihren pragmatischen Wurzeln verloren...
Für
uns Tarotleger wurde die Astrologie erst durch Elephias Levi und den
Golden Dawn wieder interessant. Die Herren des Golden Dawn versuchten
die kleinen Arkana (Geheimnisse) den Planeten zuzuordnen. Die Monate
wurden in einzelne Dekaden gegliedert. Dieses dokumentierte der
Sternenhimmelstuermer zusammen mit den Sternzeichen in seinem Kalender.
Genau
wie die Numerologie oder der Baum des Lebens ergibt sich für
Tarotkartenleger daraus eher das unfreie Prinzip des Kalenders oder der
Astrologie. Die Karte sind dabei Mittel der Meditation,
Wissensbewahrung und Überlieferung.
Stellen Sie
sich vor, sie würden einen Papierkalender in 365 Teile zerschneiden,
auf
einen Haufen werfen und die Karten nacheinander ziehen. Ein Astrologe,
der seine Vorhersagen aus strengen astronomischen Gesetzen ableitet,
würde Sie im besten Falle belächeln, wenn Sie diese durch Zufall
zusammengesetzten Schnitzel aus dem Papierhaufen jeweils einen neuen
Tag für das nächste Jahr als Vorhersage benutzen würden...
Andererseits planen wir Menschen im Terminkalender durch persönliche
Einträge unsere Zukunft. Stellen Sie sich vor, Sie schreiben auf alle
Seiten der 365 Tage des Kalenders für das nächste Jahr einen Termin,
zerreißen wieder den Kalender und ziehen aus dem Haufen 8 Termine per
Zufall - Sehen Sie, ein Blick in die geplante Zukunft ist dann durchaus
möglich...
Also
ist Tarot mies und Astrologie hat die Wahrheit für sich gepachtet?
Spätestens
bei der Divination (Vorhersage der Zukunft) bauen Astrologen wie
Tarotkartenleger auf das Prinzip der Synchronisation. Bei den
Astrologen mit den Gestirnen, bei den Tarotkartenlegern mit den Karten
und deren esoterische Kräften, die sich aus den Elementen der
Numerologie, Kabbala, Christentum, Alchemie, Astrologie und
hermetischen Gesetzen zusammensetzt - nennen wir es mal Schicksal oder
Mind.
Gesetz versus Freiheit und Konfusion, weil wir
Menschen nicht alle
gleich sind und wir von Gesetzmäßigkeiten abhängig, aber nicht
kontrollierbar sind, weil wir viele Regeln und Gesetze brechen können
und seit dem Sündenfall im Paradies einen freien Willen
haben?
Tarot
baut auf Gleichheit auf (z.
B. Mann und Frau, während Astrologen mit ihren verkrusteten Ansichten
eher durch das chauvinistische Menschenbild des Altertums geprägt
sind).
Werden diese Gesetze seitens der Astrologen
eigentlich hinreichend hinterfragt, während beim Tarot bei jeder Legung
von Karten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer Person aufs neue
hinterfragt werden!
Der Sternenhimmelstuermer will
keine Zwietracht zwischen den verschiedenen Richtungen säen und beendet
damit diese Gedankengänge.
Wahr dürfte jedoch sein,
dass ein Kalender nach der Zeiteinteilung des Tages eines der größten
Mittel der Machtausübung ist. Fast jeder Mensch hat einen Kalender,
erinnert sich an Momente des Glücks oder Leids bei der Durchforstung
alter Einträge. Die Planung ihrer Arbeit, Ferien oder eines
romantischen Dates - nichts bleibt ihrem Kalender vorenthalten.
Die
Kehrseite der Medaille ist, dass Sie berechenbar werden. Ein fremder,
der Einblick in ihren Kalender bekommt, kann dieses Wissen zum Guten
oder Bösen verwenden.
Interessant dürfte auch
für Tarotkartenleger und Astrologen sein, dass sich die Hälfte des
Kirchenkalenders aus der Gaußchen Formel berechnet (schauen Sie mal im
o. a. zweiten Link nach, dann werden Sie verstehen!). Diese lässt
Ostern auf den ersten Sonntag nach Vollmond fallen, was natürlich im
Excelkalender des Sternenhimmelstuermers integriert wurde. Der alte
mystische Einfluss des Christentums - eine Richtung die liquidiert
wurde, aber deren Wissen weiter getragen wird...
Doch
welche Möglichkeiten bietet der Kalender nun konkret?
Nach
dem starren kalendarischen System gibt es wenige valide
Systeme:
1.
Die Geburtskarte: Geben Sie das Jahr ihres Geburtstags in den o.
a. Kalender ein. Zelle C5 in der Zellenformelzeile in der
Form
01.01.1970 für das Geburtsjahr 1970. 01.01.1960 für 1960 usw. Danach
suchen Sie entweder in den Datenbankfeldern oder durch Änderung der
Zelle c5 in ihr Geburtsdatum in der Form 13.03.1960 in die Formelzeile
die beeinflussende Karte. Danach sollten Sie in der Formelzeile von C5
wieder das aktuelle Jahr in der vorgeschriebenen Form und in die
Formelzeile von C6 =heute() eintragen, damit der Kalender beim Öffnen
wieder das aktuelle Datum anzeigt.
Die ermittelte
Karte ist
Teil einer Dekade der kleinen Arkana, die für Ihr leben prägend ist und
beinhaltet Sternzeichen, Planet und ein Stichwort nach Crowley. Im
Gegensatz zur Astrologie ist das natürlich ein wenig unpräzise. Häuser
und andere Faktoren interessieren uns Tarotkartenleger weniger...
2.
Die Tageskarte: Ist jetzt ein wenig irreführend, denn eigentlich müsste
diese Dekadenkarte heißen und ist nicht mit der Ziehtechnik Tageskarte
zu verwechseln.Die kleinen Arkana 2-10 entsprechen in der Astrouhr
dabei immer Zehn Tagen. Die 1 ist seit jeher die Bündelung der jeweils
drei Sternzeichen eines Elementes (Feuer, Wasser, Luft und Erde).
Schauen Sie sich doch dazu die Seiten Astrologie und die Tabelle in der
Tarotstartseite an, wo das alles ziemlich ausführlich beschrieben ist.
Das
war es dann schon bei einer strengen Auslegung nach kalendarischen und
astrologischen Prinzip.
3.
Nichtsdestotrotz werden beim Tarot Numerologie und Astrologie die
Einflüsse der Sterne und Sternzeichen in den Legetechniken
berücksichtigt. Das "Haus" des Tarotkartenlegers entspricht dabei der
Form "Legetechnik" und dem Inhalt "Schicksal" - eben den einzelnen
Karten mit Bedeutungen in Bezug auf die vorher gestellte Frage. Ab hier
haben sie sich vom starren Kalender gelöst - willkommen im Chaos des
Tarot!
4. Intuitive Tarotkartenleger (wie der
Sternenhimmelstuermer) bedienen sich nicht selten keiner der o. a.
Techniken. Die Karten sind das Medium zur Erörterung der Vergangenheit,
Gegenwart und einer Möglichkeit der daraus resultierenden Zukunft.
Hier
dürfte auch eine Rolle spielen, welche Auffassung der Tarotkartenleger
von der Divination bzw. Synchronisation hat.
Vereint
dürften Tarotkartenleger nur in einer Beziehung sein: Tarotkartenlegen
ist nur ein Weg zur Individuation - wie dieser sich gestaltet und
welchen Pfad der Kartenleger beschreitet, ist sein oder ihre
Angelegenheit.