81. Mit Excel eine Umfrage von einem Worddokument auswerten (Formularauswertung eines Word-Dokumentes mit Excel)

Eigentlich ruht diese Seite, aber da die Sternenhimmelstuermerseite das öffentliche Gedächtnis von Manfred Thiele ist, wird diese Problemlösung dokumentiert - einfach um schnell wieder auf meine Aufzeichnungen zugreifen zu können.

Viele Stimmen propagieren Profiprogramme zur Gestaltung von Umfragebögen. Für den Amatuer zu teuer und mit Word und Excel kommen Sie fast so schnell ans Ziel, ohne Ihre gewohnte Arbeitsumgebung zu verlassen.

Damit diese Abhandlung nicht zu sehr ausufert, nur die notwendigen grundlegenden Arbeitsschritte - die Auswertung in Excel wird hier eher stiefmütterlich behandelt, da mit der Beantwortung der Frage, wie die Daten aus Word exportiert werden und in Excel aufbereitet importiert werden, alle weiteren Fragen für Sie geklärt sein dürften.

Gerade für Studenten eine schöne Möglichkeit, eindrucksvoll schnell eine saubere Umfrage in Word zu konzipieren (macht sich im Anhang einfach besser und ist richtig gemacht mit einem minimalen Mehraufwand verbunden).

Inhaltsangabe
Schnelldurchlauf in sechs Schritten
Exkurs: Anlegen von Formularfeldern

Schnelldurchlauf in sechs Schritten

1. In Word erstellen Sie ein Formular.

Die Formularelemente finden Sie in der Registerkarte Entwicklertools.

Die Ansicht muss in den Wordoptionen aktiviert werden  (Officesymbol - Word-Optionen - Entwicklerregisterkarte in der Multifunktionsleiste anzeigen aktivieren (in Häufig verwendet, automatisch erste Ansicht auf rechter Seite).
Mit Hilfe der Steuerelemente - Sie verwenden im Dropdownmenü die erste Reihe der sogenannten Legacy-Formulare-Felder - erstellen Sie die Ausfüllfelder (Kombinatinsfelder, Textfelder usw.). Nur der Text dieser Felder wird später als Textdokument gespeichert und ist die Grundlage der Auswertung mit Excel. Ansonsten können Sie den Umfragebogen mit allen Formatierungsmöglichkeiten mit Word frei gestalten und beliebigen Text verwenden.

Am Ende der Bearbeitung wird das Dokument geschützt (Registerkarte: Entwicklertools - Button: Dokument schützen) und ist dann nicht mehr bearbeitbar, aber ausfüllbar.

Ein Assistent öffnet sich auf der rechten Seite: Punkt 1 kann man vergessen.

Punkt 2:  Nur diese Bearbeitung im Dokument zulassen ein Häkchen setzen. Danach darunter im nun aktivierten Dropdownmenü Ausfüllen von Formularen auswählen.

Unter Punkt 3 ist nun der Button: Ja, Schutz nun verwenden aktiv. Diesen aktivieren Sie.

Im letzten Schritt wird ein Dialogfenster geöffnet, in dem Sie nun ein Password eintragen und die Wiederholung des Passwords im nächsten Feld verlangt wird.

Hinweis: Das Dokumentenschutzmenü ist manchmal ein wenig eigenwillig und ist nicht aktivierbar. Schließen Sie dann einfach das fertigerstellte Dokument und öffnen Sie es erneut. Nach dem nächsten Start wiederholen Sie den oben beschriebenen Weg. Der klappt dann zu 100 %.

Das Ergebnis wird gespeichert. Danach versenden Sie das Formular an beliebig viele Menschen zum Ausfüllen.

2. Danach bekommen Sie das ausgefüllte Formular zurück, wenn der Befragte nicht vergisst die Änderungen im ausgefüllten Dokument zu speichern.

3. Öffnen Sie das ausgefüllte Formular. Dann setzen Sie in den Wordoptionen (auf das Officesymbol oben links klicken und ganz am Ende des Dialogfelds) unter dem Button:  Erweitert (linke Seite im Dialogfeld) ein Häkchen unter dem Menüpunkt Genauigkeit beim Freigeben dieses Dokuments beibehalten bei Formulardaten als durch Trennzeichen getrennte Textdatei speichern ein Häkchen und bestätigen mit OK. Danach gehen Sie in das Officemenü und rufen wie gewohnt das Speichern unter Menü auf. Im Dialogfenster des Speicherdokumentes vergeben sie einen beliebigen Namen. Wichtig: Belassen Sie die Ausgabe als .txt, also ordinäres Textdokument, dass Sie gerne mt einem Editor öffnen können.

Das sieht dann in der Art so aus:

1;"test";"wtzhzuj"

1 ist die Antwort  auf ein aktiviertesKontrollkästchen; 0 bei einem deaktivierten Kästchen

test war die Antwort auf ein Textfeld

wtzhzuj war die Antwort aus einem Kombinationsfeld (das ist vielleicht ihnen als sichtbares/ausgewähltes
 Dropdownmenüfeld eher ein Begriff...)

; Ist das Trennzeichen, nach dem Text in Anführungsstrichen oder eine Zahl (1) bei positiver Beantwortung auf ein aktiviertes Kästchen steht.

" sind Texterkennungszeichen, in denen Text steht, das lösen Sie dann in Excel mit der Übernahme auf. In jeder Zelle wird jeweils ein Teil der Auswertung stehen. Wie gesagt. Das ist das undokumentierte pure Auswertungsergebnis, ohne den übrigen Text.

4. Die gespeicherte Textdatei ist nun für Excel lesbar.

Fakultativ können Sie mehrere Fragebogen, die Sie auf diese Weise erstellt haben mit einer Batchdatei zusammenfassen. Deshalb sollten Sie die Datensätze der Fragebögen unterschiedlich beim Abspeichern benennen (durchnumerieren oder Eingangsdatum versehen), damit dieTextdokumente sich nicht gegeneinander Überschreiben.

So was in der Art :

copy *.txt auswertung.txt

Einfach ein Textdokument mit dem o. a. Text speichern, im Ordner mit den Auswertungstexten plazieren und in beliebigennamen.bat umbenennen (Denken Sie daran, dass auf ihrem PC die Anzeige im Menü: Extras - Ordneroptionen- Registerkarte Ansicht - Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden - deaktiviert sein muss, um die Datei umbenennen zu können...).

Das Öffnen des Auswertungsdokumentes ist easy. Öffnen Sie Excel.

Danach Öffnen Sie das Textdokument mit dem  Datei öffnen Dialog im Officefeld. Vergessen Sie nicht, im Öffnendialog im zweiten Dropdownfeld neben Dateiname alle Dateien auszuwählen, da Excel ihnen sonst keine Textdokumente anzeigt. Ist ja auch in der Regel sinnvoll andere Dokumente auszublenden, aber in diesem Fall ein beliebter Fehler für den User...).

Nach dem Öffnen meldet sich automatisch ein Textkonvertierungsassistent. Im ersten Feld sollte standartmäßig getrennt aktiviert sein. Unten ist eine kleine Vorschau. Da soweit alles hübsch ist, wählen Sie nun den Button Weiter., um in das nächste Dialogfenster zu gelangen.

Bei Trennzeichen wählen Sie nun Semikolon aus und entfernen das andere Häkchen bei Tabstopp oder anderen Trennzeichen.

Als Texterkennungzeichen sollten Anführungszeichen " eingetragen sein. Im Vorschaufenster sehen Sie wieder das Ergebnis
angezeigt und betätigen wieder den Button weiter.

Im letzten Fenster können Sie die Einstellung Standard behalten. Profis können die einzelnen Spalten ein wenig filigraner bearbeiten. In der Regel reicht Ihnen Standart für Text, Datum und Zahlen aus. Nach fertigstellen wird der Text importiert.
Sie haben alles in einer Reihe in der Reihenfolge wie Sie die Fragen in Word gestellt haben.

Am Ende speichern Sie das Dokument als normale Excelarbeitsmappe ab

Wie importiere ich einen weiteren Datensatz?

Markieren Sie die die erste Reihe nach ihrem letzten Eintrag. Gehen Sie in die Registerkarte Daten, Menüpunkt Externe Daten abrufen und auf das Symbol aus Text. Das Dialogfenster zur Suche des Dokumentes öffnet sich wieder und Sie wählen das Dokument aus. Der Textkonvertierungsassistent öffnet sich wieder und weiter geht es wie oben beschrieben...
Das ist übrigens die gleichzeitig Alternative Methode zum Einfügen für auch leere Dokumente. Nur der Vollständigkeit halber wurde auch die erste Methode beschrieben.

Sollten Sie eine Batch benutzt haben, so stehen die Ergebnisse automatisch untereinander. Ein Zeilenumbruch wird dadurch erzwungen, in dem man im Textdokument nach einem Semikolon die Eingabetaste/Returntaste betätigt. Die neue Zeile ist auch für Excel eine neue Zeile.

Bei gleichen Formularen ist die Spaltenzahl - also die Anzahl der abgetrennten Bereiche durch Semikolons gleich. Deshalb stehen die Ergebnisse auch untereinander richtig.

5. Danach Werten Sie den Text in Excel aus: Sie haben nun eine Tabelle, die Sie mit Formeln wie ZählenWenn und Summe relativ leicht auswerten können. Ein

6. Ein hübsches Diagramm zur Verdeutlichung erstellen (ein einfaches Säulendiagramm in zwei D ist übersichtlicher als dieser Ganze 3-D Schnickschnack...)

Für Fortgeschrittene ist die Abhandlung beendet - für Anfänger wie immer ein paar Details mehr:

Exkurs: Anlegen von Formularfeldern

Das Anlegen von Formularfeldern ist keine Hexerei und wird im sogenannten Entwurfsmodus durchgeführt, der bis zum Schützen des Dokumentes erstmal aktiviert ist.

Wie Sie die Registerkarte Entwicklertools über die Wordoptionen aktivieren, wurde im Punkt 1 des Schnelldurchlaufes hinreichend erklärt. Auch das Sie in den Steuerelementen nur die Legacyformulare im Dropdownfeld verwenden sollten wurde bereits angesprochen.

Hier also ergänzende Bemerkungen zu den Formularfeldtypen und deren Bearbeitung in den Eigenschaften nach Reihenfolge zu den wichtigsten Feldern:

1. Textfeld: Nach dem Einfügen des Textfeldes am Schreibmarkenpunkt klicken Sie das Feld mit der rechten Maustaste an und wählen Eigenschaten aus. Der Eigenschaftsdialog öffnet sich.

Unter Typ haben Sie vom normalen Text, über Datum und Berechnung von Formeln. Probieren Sie es einfach aus. Bei Datum müssen Sie dann auf das Datumsformat achten, dessen Dropdownfeld dann ein vorgeschriebenes Format beinhaltet. Das später für den Befragten zur verbindlichen Form wird.

Bei Textfeldern ist es auch möglich, die maximale Länge der Eingabe vorzugeben. Achten Sie ein wenig darauf, dass freie Texte zwar zum guten Stil gehören, aber eine Auswertung mit Excel sehr schwierig ist. In Verbindung mit einem SVerweis in der Auswertungstabelle natürlich eine schöne Spielmöglichkeit - für Profis!

2. Kontrollkästchen: Das klassische Kreuz beim Multiple Choice. Einfach, genial, klassisch - Ausgabe als Zahl 0 für deaktiviert und 1 für aktiviert. Die Summe der Einsen ergibt das Endergebnis in Excel. In den Eigenschaften (rechte Maustaste) können Sie die größe des Feldes anpassen. Mehr gibt es dazu einfach nicht zu sagen.

3. Kombinationsfeld: Mit leichtem Aufwand verbunden, aber für Statistik hundert mal mehr geignet als ein dämliches Textfeld. Es führt hier kein Weg am Eigenschaftsmenü (rechte Maustaste - Eigenschaften) vorbei.
Im Feld Dropdownelement fügen Sie - um im Sprachgebrauch zu bleiben - ein Dropdownauswahlfeld hinzu (Element).
Sie können dieses auch für sich als Alternative zum Kontrollkästchen verwenden, in dem Sie als Auswahl ja, dann Eingabetaste oder Button Hinzufügen betätigen dann ja und z. B. weiß nicht einfügen. Die Reihenfolge können Sie hinterher bestimmen.

Hinweis: Es ist am Besten als erstes bitte auswählen oder ähnliches einzutragen. Viele Befragte machen sich sonst nicht die Mühe ein Feld auszuwählen und lassen den ersten Eintrag einfach stehen. Das manipuliert.

Die klassische Auswertungsformel ist ZähleWenn in Excel:

Beispiel: =Zählewenn(A3:A6;"ja")

= Einleitung für Formel
Zählewenn() Formelkörper
A3:A6 Zellbereich, in dem die Zellen stehen, die zu überprüfen sind, also in diesem Fall die Zellen A3, A4,A5 und A6
"ja" Ist das Suchwort, welches in Anführungszeichen gesetzt werden muss - Verstehen Sie jetzt die Syntax bei der Übertragung der Auswertungsergebnisse in das Textdokument!? 

Zum Abschluss noch ein Tipp bezüglich der Verwendung der Felder insgesamt. Ein kleiner Mix ist nicht schlecht. Nicht mehr als 10 Fragen - alles andere überfordert die Befragten. Nicht die Quantität der Fragen, sondern die Qualität ist maßgeblich. Die Quantität der Befragten machen das Ergenis erst valide. Mit 1000 befragten ist schon viel erreicht...

Fazit: Das Erstellen eines Formulars von Word und Excel dürfte dank dieser Anleitung für Sie ein Kinderspiel sein. In Foren wird immer auf die Unmöglichkeit bzw. auf leichtere Alternativen verwiesen (Profiprogramme, Makros oder ganz in Excel...). Das ist einfach unnötig, da es mit relativ wenig Aufwand möglich ist, Datenmengen in beliebiger Größe zu verarbeiten.


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