Satire: "Barbie zieht in den Krieg"
Die Barbiepuppe ist Out, Panzer beeindruckt mehr als Maserati,
frau kämpft im Fernsehen in unzähligen Serien (Lara Croft, Buffy,
Aliens....) gegen Untote, Verbrecher und korrupte Politiker
(meistens Männer).
So wird dann in "GWEN, Königin der Diebe" gerne
die Geschichte revidiert - hey, in der Zeit wußten Frauen noch wo der
Hammer hängt und wurden von Männern unterdrückt.
Im Bewußtsein
der jungen Frauen wird damit so eine Art Pseudohistorie bzw. Kultur
geschaffen - das ist natürlich nicht Schuld der Frauen, sondern einer
jahrhunderte Lang andauernden Unterdrückung durch eine patrialische
Kultur in der Realität, die eine Bildung einer weiblich geprägten
Leitkultur verhinderte ... So muss in der Medienwelt mit
brachialer Gewalt nach gewalttätigen Amazonen wie Xenia Ausschau
gehalten werden, oder die Frau sich als Mann verkleiden (die Päpstin,
Yentl...), um sich an der männlichen Kultur zu partizipieren.
Abgesehen
von der Schaffung jener "Pseudokultur und -Historie" durch die Medien
passiert parallel in der Realität etwas schrecklich schönes:
Schön:
Frauen schreiben Geschichte. Angela Merkel ist erste deutsche
Bundeskanzlerin (wieder mal die Konservativen, die Geschichte schreiben
- natürlich nur auf Druck der Emanzipationsbewegung der Linken - sorry,
bekomme gerade einen Lachkrampf - wenn ich an die SPD denke, obwohl
Frau Ypsalanti zumindest den männlichen Wortbruch nachahmte....).
Wer
das noch nicht begriffen haben sollte: Nur von den Königinnen und
Königen wird Geschichte geschrieben - die Lakaien und ehemals Krieger
wurden seit jeher im Bild des unbekannten gefallenen Soldaten verewigt
- womit wir nun bei der schrecklichen Kehrseite der Medaille angelangt
wären. So entsteht nun eine reale weibliche Kultur mit realen weiblichen Persönlichkeiten.
Friedensmissionarinnen gehen nicht in die Geschichte ein, Kriegsfrauen schon. In Berthold Brechts Mutter Courage
glaubt diese vom Krieg profitieren zu können - verliert dabei jedoch
ihre Kinder. Nun, wenn Frau Merkel als oberste Vertreterin des Volkes
Frauen und Männer in den Krieg schickt und das Friedensmission nennt,
so ist wieder jener Punkt erreicht, an dem der Sternenhimmelstuermer an
der weiblichen Psyche zweifelt.
Als was wollen Sie nun in die
Geschichte eingehen, Frau Merkel? Eigentlich egal, es ist reale
weibliche Kulturgeschichte oder nur die Fortführung der männlichen
Kriegskultur?
Unsere Bundeskanzlerin eine zum Leben erweckte
Mutter Courage? Hm, ganz so weit geht der Sternenhimmelstuermer nicht:
Mutter Courage war Opfer der Verhältnisse und Ihres Glaubens, am Krieg
verdienen zu können, Frau Merkel schaftt die Situation und schickt mit
voller Verantwortung im Guten Glauben, Frieden zu schaffen, ihre Kinder
in den Krieg in Afghanistan.
Dieselbe Verlogenheit entspringt
der männlichen Tradition jahrhunderte langer männlich geprägter
Verniedlichung des Krieges und leider auch Pervertierung des Wortes
Friedens. Es mag (moralisch und notwendig) gerechten oder ungerechten
Krieg geben, aber keinen gerechten oder ungerechten Frieden und seine
dazugehörige Mission. Es gibt nur einen Frieden, der durch Mann oder
Frau praktiziert wird. Der Sternenhimmelstuermer wählte natürlich nicht
ohne Grund Berthold Brecht als Pate für sein Gleichnis: Es gibt eben
auch bei uns Männern Softies, die Krieg per se verneinen ,und sei es
auch in Form einer Friedensmission.
Ken - also Westerwelle -
rechtfertigt natürlich auch diese Politik. So in dem Sinne: Schicken
wir doch noch mehr Soldaten nach Afghanistan, um so größer der
Truppenabzug danach - ein wahrlich seltsames Zeichen einer
Friedensmission.
Je größer der Krieg davor, desto größer der Friede
danach. Nach diesem Motto wurden schon jahrhunderte Krieg geführt, aber
die Rechnung ging niemals so auf...
Hm, bei der Vereinigung
sprach man/frau davon, dass die neuen Bundesländer ihre eigene
Identität in die Bundesrepublik einbringen - was blieb, war das
Ampelmännchen (Ampelfrauchen ging dabei wohl verloren).
Dasselbe Schicksal droht nun leider auch der weiblichen Identität.
Wäre
es nicht nett, wenn Jungens mit Puppen spielen würden, sich schminken
oder im Haushalt ihre Frau stehen würden? Eine harte Gesellschaft
braucht keine auf Mann getrimmte Frauen und die Fortführung einer
männlichen Rolle ohne Widerpart.
Der Phyrussieg der Emanzipation
- früher mussten Frauen sich um Kinder und Haushalt kümmern und waren
von den launen "ihres Mannes" abhängig. Heute arbeiten Frauen -
schlecht bezahlt, kümmern sich um die Kinder und führen den
Haushalt, während man sich überfordert abwendet und seine Absolution in
Form von Unterhaltszahlungen zu erreichen, versucht.
So muss die
Heldin ihre Frau stehen, in einer Welt, die von Männern für Männer
gemacht wurde. In diesem Bereich sind/waren die Kanzlerin und Frau von
der Leyen in der Tat ein Segen - was nicht schwer fällt, angesicht des
Bild eines verantwortungslosen typischen männlichen Widerpartes in Form
von Herrn Westerwelle und anderen männlichen Möchtegernregierenden...
Frau
macht ihre Sache übrigens gut. Im Bereich Journalismus ist der
Sternenhimmelstuermer bereits für die Anschaffung einer Männerquote -
Johannes Kerner und Günther Jauch kann doch nicht irgendwo alles sein,
was vom männlichen Journalismus übrig blieb...
Zurück zu Barbie
und dem Krieg. Polizei, Bund....Frau wird in der realen Welt
militarisiert, begleitet von der Medienwelt ist es die Kommissarin,
Polizistin im Großstadtrevier oder eine Kämpferin in mittlerweile einer
dieser unzähligen TV-Serien. Das Frauen genauso brutal wie Männer sein
können, wird sogar in männlicher Literatur dem Zeitgeist entsprechend
zum Hollywoodstreifen in Form des Vorlesers.
Die Faszination liegt
hier wohl im Rollentausch: sensibler junger Mann wird von einem
weiblichen (in der Grausamkeit) Ungeheuer verführt.
Wird die
Frau der Zukunft in einer Kriegssituation "morden, vergewaltigen und
Plündern"? - drei Grundtugen der Mannheit. Eine Frage, die wohl eher
für Genetik- versus Verhaltensforscher interessant sein dürfte. Wieviel
ist Erziehung und kulturelle Prägung Wert? Sind die für Frauen
zugeschriebenen Attribute erziehungsmäßig bedingt - bekanntlich war
diese Kategorisierung Fluch und Segen in der Geschichte der Frauheit.
Mit
der Begründung, Frauen liege es nicht im Blut Bildung zu genießen,
wurden Sie Jahrhunderte lang von Bildung ausgeschlossen. Reduzieren Sie
dieses Provokation bitte auf eine abstrakte Metaebene - der
Sternenhimmelstuermer bedient sich gerne der Überspitzung.
In
der Jugendwelt gibt es bereits seit längerer Zeit Mädchengangs, die
alles das machen, was so die klassische Jungenwelt ausmacht: Kleinere
Mädchen abziehen, Trinken, Rauchen...
Das schlimme daran ist:
Gerne würde der Sternenhimmelstuermer sagen: Behaltet Eure Unschuld,
spielt mit Puppen.... seit weiblich, aber das wäre dann eine Rückkehr
in die Welt einer weiblichen Opfermentalität in einer männerdominierten
realen Welt. Eine starke Frau zu sein, meint eigentlich Heute in der
Realität die Rolle eines Mannes zu kopieren, ohne eine eigene Identität
zu entwickeln.
Mensch Frauen - ihr hattet Jahrtausendelang die
Möglichkeit Kinder zu Menschen zu erziehen. Dennoch habt ihr es nicht
geschafft (genau wie wir Männer), unsere Kinder zu emanzipierten
Pazifisten zu erziehen!
Der Eingangs zitierte Roman von Berthold Brecht heißt übrigens vollständig: "Mutter Courage und Ihre Kinder"....
Wie
dem auch sei - Heidis Topmodell ist gerade genauso fertig wie diese
Abhandlung. Der Sternenhimmelstuermer sagt die folgenden Worte ohne
Blasfemie: Er geht schlafen mit dem Gedanken an kleine Barbiepuppen,
die gerne mal im Rampenlicht stehen wollen - ohne Uniform und solch
häßliche Gedanken an den Afghanistankrieg oder andere Friedensmissionen
zu haben...Barbie
muss Ihren Weg erst finden. Nicht alle Menschen sind gleich.
Männer wie Frauen. Der Weg die Frauen in ein gewalttätiges System
einzubinden, wie er in den Medien und der Realität im Augenblick betrieben wird, ist nicht schön. Barbie und Ken gehören nicht in den Krieg, sondern ins Kinderzimmer, für Mädchen und Jungen und dem Beginn einer neuen Identität.
Nachtrag 19.03.2010
Gerade
sieht der Sternenhimmelstuermer die Geschichte von Dr. Hope in Arte -
kämpfen kann doch etwas schönes und für die Gesellschaft wichtiges
sein. Am kampfeswillen fehlt es weder frau noch man - nur das
gesellschaftliche Umfeld sollte im Jahre 2010 stimmen, dass aus dem
Kampf etwas kreatives entsteht...