Ohne Zweifel werden im Tarot Elemente der Suggestion und Hypnose verwendet. Um die folgenden Ausführungen nachvollziehen zu können,
stellt der Sternenhimmelstuermer ein  PDF-Dokument zur freien Verfügung:  eggetsberger_Hypnose.pdf    ( Erläuterung des Begriffes, der Geschichte und Anleitungen für die Fremd- und Selbsthypnose). Die Anleitung beinhaltet Werbung, ist aber ausführlich und ersetzt dem
Laien überteuerte Bücher, die dann doch nur ungelesen im Bücherschrank verschwinden... 

Gern wird auf die Gefährlichkeit der Anwendung durch den Laien verwiesen. Bei genauerer Betrachtung sind die Risiken bei Einhaltung einiger
Regeln gering. Dennoch möchte der Sternenhimmelstuermer auf Risiken und Chancen der Verwendung von Hypnose im Tarot aufmerksam
machen. Genau wie im NLP diverse Techniken von Erik Milton übernommen wurden, gibt es bei genauer Analyse viele Elemente der Hypnose im Tarot.

Hypnose und Tarot


Der Sternenhimmelstuermer teilt die Tarotkartenleger in zwei Typen ein:

  1. Der charismatisch suggestiv geprägte Kartenleger (hierzu gehören auch viele esoterische Kartenleger): Sie bzw. er (im fortlaufenden Text wird nur noch die männliche Form verwendet) legt die Karten nach Ritualen, übernimmt die Deutung der Karten und bestreitet das "Gespräch" fast ausschließlich allein. Dabei achtet er genau auf körperliche Reaktionen seines Gegenübers und kann durch seine Intuition einen Rapport zwischen sich und dem Kunden herstellen. Sein Redestil ist mystisch und Geheimnisvoll. er ist sich seiner Ausstrahlung bewusst. Viele professionelle Kartenleger auf Jahrmärkten benutzen diesen Stil.
  2. Der kommunikative Stil: Die Interaktion beruht hier auf einem wechselseitigen Dialog. Gemeinsam wird in einem Legesystem nach Lösungen gesucht oder nur aus Freude am Spiel bzw. Neugier die Karten interpretiert. Der Sternenhimmelstuermer wird in einer neuen Abhandlung über Kommunikation und Tarot diesen ausführlich beschreiben.
Keiner dieser Legeformen ist als besser zu betrachten. Die Wurzeln des Tarot liegen jedoch eindeutig im ersten Bereich.

Der suggestiv geprägte Kartenleger vermarktete im wahrsten Sinne des Wortes in der Geschichte des Tarot seine Fähigkeiten. Dementsprechend musste er  "Verkaufsstrategien" entwickeln, wenn er seine Kunst an die Frau oder den Mann bringen wollte. Dazu musste er den Kunden in eine Welt der Phantasie entführen, in ein anderes Universum (die Reise ins Ich), damit der Kunde bereit war eine angemessene Entlohnung für die Reise zu entrichten.

Phantasie, Reise und anderes Universum - dem geneigten Leser der Hypnoseabhandlung fällt an dieser Stelle bereits auf, dass dieses alles Attribute der rechten Hirnhälfte sind und uns geradewegs in das Reich der Hypnose und Suggestion führen.

Elemente der Hypnose bezogen auf das keltische Kreuz

Am Anfang des Kartenlegens steht meistens ein Einleitungsspruch. Der mehr esoterische Leger wird hier vielleicht Geister beschwören....oder den Energiefluss im Universum erklären...die Gunst der Götter erbitten....oder sich auf die hermetischen Gesetze berufen.

Religion ist wieder ein Bestandteil der rechten Gehirnhälfte: in der Hypnose insbesondere Massenhypnose ist die Berufung auf eine Religion (10 Gebote und Christentum), eine politische Idee  (Hitler - Diener des Germanentums, Stalin - Diener des Sozialismus) oder höhere Sache
die Schaffung einer Grundlage für Folgesuggestionen. Menschen mit ausgeprägter linken und genauso der rechten Hirnhälfte können aus unterschiedlichen Gründen sich dieser Situation schwer entziehen. Insbesondere die Kombination aus Gesetz und Religion schlägt Menschen geradezu in ihren Bann.

Daher sollte jeder Tarotkartenleger sein Weltbild für das Legen der Karten zu Grunde legen: Dies kann eine Religion, Philosophie oder Weltanschauung sein. Es gibt hier kein falsch oder richtig. Die Grundlagen für ein Weltbild sind immer gleich: Übergeordnete Regeln und Gefühl.
Diese beiden Eigenschaften haben alle Systeme gemeinsam.  Einige Kartenleger (Crowley) benutzen die Karten, um ihr Weltbild zu verbreiten.
Solche Menschen sind mit Vorsicht zu genießen, da ihr Weltbild öfters auf ein totalitäres System mit dem Ziel der eigenen Bereicherung oder das Streben nach Macht beruht.

Danach wird eine Frage gestellt, die die Karten beantworten sollen. An dieser Stelle wird dem findigen Kartenleger ein Hinweis gegeben, welche Hirnhälfte dominiert. Einfach die Tabelle über die beiden Hirnhälften im o. a. PDF mit der Frage abgleichen und schon haben wir einen Hinweis, was dem Menschen gerade bewegt und in welcher Denkregion er sich befindet (Vorsicht: das heißt nicht, dass er auch eine Frage aus seinem unterdrückten Hirnhälftenbereich nehmen könnte...ist aber eher unwahrscheinlich).

Die Frage ist der Dreh- und Ankerpunkt für eine spätere Suggestion in den Zukunftskarten. Es sollten offene Fragen auf der Metaebene sein.
Was ist damit gemeint? Kunden neigen dazu geschlossene Fragen zu stellen und damit allen Ritualen und weiteren Fragen im Legesystem aus dem Weg zu gehen. Beispiele: Wird diese Frau mich lieben? Wie lange habe ich noch zu leben? (sollte so nie beantwortet werden) Wird dieses Geschäft gut ausgehen?
Der Kunde erwartet hier eine ja-, nein Antwort bzw. zeitliche Angabe. Ihre Aufgabe als Kartenleger ist es diese eng fixierten Fragen auf eine übergeordnete Ebene zu bringen z. B. Was habe ich von der Liebe zu erwarten? Wie entwickelt sich meine finanzielle Situation?
Auf diese Weise haben Sie mehr Spielraum für eine gelungene Suggestion.
 
Als nächstes kommt das Misch- und Abheberitual (z. B. Kunde mischt Karten auf dem Tisch fügt zusammen - bildet drei Haufen - werden mit der linken Hand in Herzensrichtung wieder zusammengelegt). Der Kunde "folgt" (Leading) den Anweisungen des Kartenlegers und durch geschickte Gesprächsführung können Sie hier schon einen guten Rapport erstellen, da Handlung und Anweisung fast synchron verlaufen sollten.
Sie sehen, dass durch diese Rituale dem professionellen Kartenleger bereits eine gute Möglichkeit zur Induktion einer Trance gegeben wird.

Im folgenden Schritt werden die Karten gelegt und z. B. der Spruch (bei jeder Karte einer): Das ist es - Das kreuzt es -  das krönt es - darauf ruht es - das war zuvor -  das kommt danach - hier findet es statt - so sehen es die anderen - das sind die Hoffnungen und Ängste - so soll es sein! (Sprüche werden verschieden verwendet - bei mir variieren sie auch manchmal).


An dieser Stelle kombinieren sie die Handlung des Legens mit einer Bedeutung für die Karten. Bei allen Legesystem sollten Sie den "Rapport" mit dem Kunden halten. Langsam nicht monoton,  ruhig Sprechen  ein wenig beschwörenden Ton (höre auch Crowley - ist aber ein wenig übertrieben...)!

Danach fangen Sie in der Gegenwart an die Karten Bilder der Karten zu deuten...zeigen die Bilder im Oberbewußtsein....entdecken Gefühle tief  im Unterbewußtsein....lassen Stimmen aus der Vergangenheit lebendig werden...wagen die Zukunft vorauszusagen...kehren in die Gegenwart zurück...verlassen den Körper und sehen mit den Augen der anderen... erforschen die Hoffnungen und Ängste...sehen die Zukunft... (Wer die Abhandlung des Sternenhimmelstuermers über NLP gelesen hat, wird wissen, warum bei den Wahrnehmungskanälen
die o. a. Reihenfolge eingehalten wird ...).  

Die Suggestionen sollten bei der ersten Zukunftskarte beginnen. Ist keine leichte Trance erreicht (eine tiefe Trance werden Sie unbewusst gar nicht und bewusst sollten Sie auch nicht versuchen diese zu erreichen. Wozu auch? ), so fassen Sie den Inhalt, der letzten Karten nochmals zusammen, da dieses auch irgendwie wichtig ist, da es sich  hier um die nähere Zukunft handelt. Bei der Formulierung der Suggestionen verweise ich auf das o. a. PDF.

Am Ende sollte ein Abschlussritual (wie bei einer Hypnose das Zurückholen aus der Trance) im Vordergrund stehen. Ohne Abschlussritual kann das negative Auswirkungen haben. Entwickeln Sie auf jeden Fall ein Abschlussritual, da es vorkommen kann, das Kunden auf Grund der oben geschilderten Situation unbewusst in eine Trance gefallen sind (siehe PDF Tagträume, Dehypnose usw.).

Das Abschlussritual ist für alle Sitzungen wichtig, egal, ob Sie an suggestive Wirkungen glauben oder nicht!

Hinweis: Sollte eine Tarotsitzung unterbrochen werden (Nachbar klingelt oder ähnliches) finden Sie einen Aus- und Wiedereinstiegsritual! Sie zerstören sonst den gesamten Ablauf.der Sitzung..

Fazit

Der Sternenhimmelstuermer will hier nicht ermutigen aus einer eher harmlosen Tarotsitzung eine Hypnosesitzung zu machen. Aus diesem Grund ist diese Abhandlung auch nach reiflicher Überlegung um einiges gekürzt worden. Vielmehr geht es darum Menschen vor unerlaubten Suggestionstechniken zu schützen. Sicherlich ist in dieser Abhandlung einiges auch übertrieben, aber der Sternenhimmelstuermer gibt zu bedenken:

Viele der Symptome einer leichten Trance treten auch bei Kunden von Tarotkartenlegern auf:

- Zeitverzerrungen
- veränderte Wahrnehmung der Umgebung
- veränderte Gefühle (wärme/kälte)
- versinken in Gedanken: der Kunde scheint nicht mehr "geistig" anwesend sein - keine Sorge er bekommt trotzdem alles mit. Auf keinen Fall
ihn aus diesem Zustand herausrütteln!
- Benommenes Gefühl nach Sitzung
- Eintreten von negativen Prophezeiungen z. B. im Bereich Gesundheit: vielleicht Folge einer "erfolgreichen Suggestion?"

Der Tarotkartenleger sollte sich  immer ein Stück der Verantwortung bewusst sein, dass sein gegenüber durch die Ausnahmesituation des Tarotkartenlegens (ruft eine gewisse Konfusion hervor - übrigens auch eine Technik zur Induktion einer Trance...) und die Rituale in
eine leichte Trance fallen kann und dann negative Suggestionen eine verheerende Wirkung haben können! Grundregel der Hypnose ist
im Gegenteil zum Tarot positive Veränderungen durchzuführen. Deshalb gilt beim Sternenhimmelstuermer der gute alte Spruch "das chinesische Zeichen von Krise beinhaltet gleichzeitig auch das für eine Chance".Ich bin mit negativen Aussagen sehr vorsichtig. An diesem Punkt werden einige
Tarotkartenleger eine andere Auffassung haben. Aber es gilt: Jeder Tarotkartenleger legt sein Spiel: Ob es ein Kriegsspiel, Glücksspiel oder
New Game ist - jeder spielt sein Spiel nach seinen Regeln.

Ansonsten sollte eine bewusst initiierte Trance aus ethischen Gründen nur in Absprache mit dem Freund, Bekannten oder Kunden erfolgen.
Damit die Reise in die Welt des Tarot auch ein unvergesslich schönes Erlebnis wird.

Am Ende wieder der obligatorische Hinweis: Die Theorien des Sternenhimmelstuermers beruhen auf keinen empirischen Erkenntnissen oder wissenschaftlichen Abhandlungen, sondern nur aus seinen eigenen Beobachtungen und den Erfahrungen im Kartenlegen. Jeder Tarotkartenleger
legt auf eigene Gefahr - und nach seinem eigenen Weltbild!

   


   
 
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